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Das „offene Cholesteatom“ („open type“)
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Veröffentlicht: | 11. Dezember 2012 |
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Hintergrund: Unter einem Cholesteatom verstehen wir destruktives Plattenepithelwachstum auf Schleimhaut in tympanalen und retrotympanalen Arealen unter Ausbildung von Cholesteatom- Detritus. Grundsätzlich können Cholesteatome primär (Synonym: kongenital, angeboren, genuin) hinter intaktem Trommelfell von epidermoiden Formationen (EF) der Fötalzeit ausgehen oder später sekundär spontan oder iatrogen erworben werden. Letztere Mittelohr-Cholesteatome entwickeln sich ausgehend von der pars flaccida oder pars tensa.
Von der Wachstumscharakteristik her unterscheiden wir zwei Cholesteatom-Typen: Das geschlossene Cholesteatom, das sich von einer Retraktion aus sackartig entwickelt und das offene Cholesteatom, bei dem die Matrix sich szirrhusartig sozusagen lappenförmig von der Trommelfellaußenseite in die tympanalen Räume entwickelt sowie das offene Cholesteatom das sich hinter einem intakten Trommelfell von einer epidermoiden Formation ausgeht.
Methoden: Der Begriff des offenen Cholesteatoms wurde u. W. erstmals von Cohen 1987 nur im Zusammenhang mit primären (kongenitalen) Cholesteatom erwähnt. Wir fanden in den letzten Jahren darüber hinaus aber auch zunehmend offene Cholesteatome, die sekundär von einer Perforation der pars tensa ausgehend sich ins Mittelohr entwickelt hatten: spontan traumatisch, iatrogen traumatisch, durch Paukenröhrchen induziert, bei chronischer Otitis media mit zentraler Perforation und Teiladhäsionen, bei chronischer Otitis media mit Tympanosklerose sowie von randständigen und zentralen Perforationen aus direkt einwachsend.
Ergebnisse: Demonstration dieser Befunde im klinischen Bild, im histologischen Bild und Hinweise für das operative Vorgehen. Insbesondere ist hinzuweisen auf die außerordentliche Gefährlichkeit des charakteristischen offenen und in ihren Grenzen häufig nur schwer zu bestimmenden Wachstums. Die sich daraus ergebenden chirurgischen Konsequenzen werden dargelegt.