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Implementierung des ARFI (Acoustic Radiation Force Impulse) Imagings beim Sjögren-Syndrom
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Veröffentlicht: | 11. Dezember 2012 |
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Hintergrund: Das Sjögren-Syndrom stellt die häufigste rheumatische Erkrankung der Kopf-Hals-Region dar. Klinisch wird die chronisch progressive Sialadenitis durch Sicca-Symptome charakterisiert. Während Sicca-Symptome Ausdruck einer fortschreitenden Drüsendestruktion sind, stellen Schwellungen der großen Kopfspeicheldrüsen typische Frühsymptome dar. Die mangelnde Spezifität der Speicheldrüsenschwellung führt zu häufigen Fehl- oder Nicht-Diagnosen, wodurch die Zeit zur Diagnosestellung nicht selten bis zu 20 Jahren beträgt.
Methoden: 74 Patienten mit primären und sekundären Sjögren-Syndrom wurden B-Bild morphologisch charakterisiert (THI, 9Mhz, S2000, Siemens). ARFI-Werte wurden für die Glandulae parotes und submandibulares durch jeweils zehn individuelle Messungen für jeden Patienten bestimmt (S2000, Siemens). 150 gesunde Patienten dienten als Kontrolle. Die Datensätze wurden in ungepaarten t-tests analysiert und Unterschiede in p-Werten dargestellt.
Ergebnisse: Gesunde Gll. parotes et submandibulares wiesen einen mittleren ARFI-Wert von 1,9 m/s auf. Beide Speicheldrüsen zeigten beim Sjögren-Syndrom signifikant höhere Werte als bei gesunden Kontrollen (p<0,0001). Hierbei weisen die Gl. parotes signifikant höhere ARFI-Werte als die Gl. sumandibulares auf. Die Sensitivität und Spezifität der ARFI-Technologie in der Detektion des Sjögren-Syndroms lag in der vorliegenden Kohorte bei mehr als 85% und stellte im Vergleich zur Antikörperdiagnostik, Saxon- und Schirmer-Test den sensitivsten Parameter dar. Eine Korrelation zur subjektiven Krankheitsaktivität oder dem feingeweblichen Ergebnis lag nicht vor.
Schlussfolgerung: Schwellungen der großen Kopfspeicheldrüsen repräsentieren das typische Frühsymptom des Sjögren-Syndroms. Die ARFI-Technologie ermöglicht insbesondere in dieser Patientenpopulation eine frühzeitige, nicht-invasive Diagnosestellung und stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den ACR-Diagnosekriterien dar.