gms | German Medical Science

87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Pathologischer Kopfimpulstest bei zerebellärem Infarkt mit isoliertem Schwindel

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Veronika Volgger - HNO Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • Robert Gürkov - HNO Klinikum Großhadern, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod657

doi: 10.3205/16hnod657, urn:nbn:de:0183-16hnod6570

Veröffentlicht: 11. Mai 2016

© 2016 Volgger et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Der Fall einer Patientin, die sich mit seit Mai 2015 rezidivierendem Drehschwindel und persistierendem Unsicherheitsgefühl vorstellte, soll präsentiert werden. Eine Hörminderung und Tinnitus wurden verneint.

Methoden: Eine ausführliche neurootologische und radiologische Abklärung erfolgten, einschliesslich DWI-MRI und Video-Kopfimpulstest.

Ergebnisse: Das Audiogramm zeigte beidseits eine Innenohrsenke bei 2kHz. Klinisch zeigte sich initial ein Lagerungsschwindel rechts, der nach der Durchführung von Sémont-Manövern im Verlauf nicht mehr auslösbar war. Zudem ein Spontannystagmus nach links, mit Zunahme beim Blick nach links und Abschwächung beim Blick nach rechts. Sowohl der klinische Head-Impuls-Test als auch der Video-Head-Impuls-Test waren links pathologisch. Ein MRT zeigte einen zerebellären mPICA-Infarkt links.

Schlussfolgerungen: Dies ist der erste Bericht eines pathologischen Video-Kopfimpulstests bei zerebellärem Infarkt. Der Spontannystagmus nach links, der gut zu einem peripher vestibulären Defizit rechts gepasst hätte, stimmte in der Richtung nicht mit dem pathologischen Head-Impuls-Test links überein, weswegen ein MRT veranlasst wurde. Dieses zeigte einen linksseitigen Kleinhirninfarkt. Bei Spontannystagmus und ipsilateralem pathologischem Head-Impuls-Test, sollte also auch bei Fehlen weiterer zerebellärer Symptome ein MRT zum Ausschluss eines Kleinhirninfarktes veranlasst werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.