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Silent Sinus Syndrom unter Mitbeteiligung des Sinus frontalis
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Veröffentlicht: | 11. Mai 2016 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Das Silent Sinus Syndrome ist charakterisiert durch eine Involution des Sinus maxillaris mit konsekutivem Enophthalmus.
Methoden: Ein 65-jähriger Patient stellte sich mit einem vor 3 Monaten erstmals aufgefallenen Enophthalmus des linken Auges bei ansonstiger Beschwerdefreiheit vor. Die augenärztliche Untersuchung ergab keinen wegweisenden Befund. Eine hormonelle Ursache konnte endokrinologisch ausgeschlossen werden. In einer CT und MRT der NNH ließen sich neben Größenasymmetrien der Sinus maxillares sowie Sinus frontales zugunsten der rechten Seite linksseitige Ausdünnungen der ossären Begrenzungen darstellen. Ferner imponierten linksseitig Schleimhautschwellungen in der Kiefer- und Stirnhöhle sowie in den Siebbeinzellen. Bei einer endonasalen NNH-Operation konnte nach Eröffnen der Kieferhöhle zähes Sekret abgesaugt werden. Die Kieferhöhle war zirkulär von hyperplastischer Schleimhaut ausgekleidet. Entgegen dem CT-Befund war der Orbitaboden knöchern stabil. Bei der Endoskopie des Recessus frontalis zeigte sich die Periorbita weit in den Bereich des Stirnhöhlenbodens exponiert.
Ergebnisse: Die intraoperativ gewonnenen Gewebsproben wurden histopathologisch als leichte chronisch-fibrosierende Sinusitis interpretiert.
Radiologisch wurde das Krankheitsbild nach dem Vergleich mit den 1 Jahr zuvor als unauffällig befundeten CT-Aufnahmen am ehesten als ungewöhnlicherweise auch den Sinus frontalis mitbetreffendes Silent-Sinus-Syndrom gedeutet.
Schlussfolgerung: Das Silent Sinus Syndrom ist durch einen schmerzlosen Enophthalmus infolge einer Involution der Kieferhöhle charakterisiert. Als Ursache wird eine Blockade des ostiomeatalen Komplexes und daraus resultierende Hypoventilation der Kieferhöhle angesehen. Eine Beteiligung der Stirnhöhle wurde bisher noch nicht beschrieben.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.