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Letaler Verlauf einer Nachblutung nach Tonsillektomie trotz Unterbindung der A. carotis externa
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Veröffentlicht: | 11. Mai 2016 |
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Einleitung: Die Arbeiten von Windfuhr und Baburi stellen die Grundlage der Beurteilung und Behandlung lebensbedrohlicher Tonsillektomienachblutungen dar. Wir möchten eine letale Komplikation einer schwallartigen Tonsillektomienachblutung publizieren.
Kasuistik: Ein 27-jähriger Patient wurde 10 Tage nach auswärtiger Tonsillektomie wegen massiver Nachblutungen zu uns überwiesen. Auf eine MRT-Angiographie musste bei vehementer Blutung verzichtet werden. Die ipsilaterale A. carotis externa wurde ligiert. Postoperativ kam es zu einer erneuten massiven Nachblutung mit Aspiration und Ateminsuffizienz. Es erfolgten zunächst frustrane Intubationsversuche, eine Koniotomie unter Reanimationspflicht, schließlich die endotracheale Intubation. Eine Blutstillung war nur durch Kompression und Applikation eines Hämostatikums möglich. Bei unbekannter Blutungsquelle, bereits erfolgter Gefäßunterbindung und fehlender Möglichkeit zur Embolisation wurde der Patient in die nächstliegende Universitätsklinik verlegt.
Ergebnisse: Es ließ sich ein aberrierender Gefäßverlauf der kontralateralen A. lingualis nachweisen, eine Revision wurde vorgenommen. Dennoch kam es wegen der ausgeprägten Aspiration und Hypoxie zum Exitus des Patienten.
Schlussfolgerung: Nachblutungen nach Tonsillektomie können trotz Ligatur der A. carotis externa tödlich enden. Ein aberrierender Gefäßverlauf muss bei nicht stillbaren Blutungen in Erwägung gezogen werden. Es empfiehlt sich eine zusätzliche Unterbindung der einzelnen Abgänge der A. carotis externa. Eine chirurgische Option bei Blutungsquellen, die weder verödet, noch umstochen werden können, stellt die Applikation eines Hämostatikums dar. Wir empfehlen die Durchführung einer Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz nach derartigen Ereignissen mit allen Beteiligten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.