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Akute paranasale Weichteil-Sarkoidose
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Veröffentlicht: | 11. Mai 2016 |
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Die Sarkoidose ist eine systemische inflammatorische Erkrankung des Bindegewebes unklarer Genese mit Granulombildung. Sie tritt meistens zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf und kann chamäleonartig unterschiedliche Organe befallen.
Wir berichten über eine 37-jährige Patientin welche sich in unserer Ambulanz mit schnell wachsenden paranasalen Raumforderungen am Nasenrücken vorstellte. Im NNH-CT zeigten sich glatt abgrenzbare Weichteilstrukturen des Nasenrückens ohne Infiltration der Orbita und ohne knöcherne Arrosionen. Im MRT des Gesichtsschädels wurden bis 1,3 cm messende T1 hypodense diffus Kontrastmittel aufnehmende Raumforderungen im Bereich der Nasenwurzel nachgewiesen. Die Dignität blieb unklar, so dass wir über einen geschlossenen Septorhinoplastik-Zugang aus diesen Formationen repräsentative Biopsien entnahmen. Histologisch wurde eine granulomatöse Entzündung ohne Malignität diagnostiziert. Weitere Organbeteiligungen wurden ausgeschlossen. Es wurde eine mehrwöchige Cortisontherapie beginnend mit 70 mg bis zu einer Erhaltungsdosis von 20 mg durchgeführt. Darunter zeigte sich eine rasche Regredienz der paranasalen Raumforderungen aber auch der Knötchenbildung an den Händen.
Die Sarkoidose in der HNO ist eine Rarität, kann aber zu dramatischen Krankheitsverläufen führen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.