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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Fallbericht – Ein großes extraorales ossäres Choristom des Halses

Meeting Abstract

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  • corresponding author Philipp Arens - HNO Klinik der Charité CVK/CCM - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Andrea Ullrich - Institut für Pathologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - HNO Klinik der Charité CVK/CCM - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Florian C. Uecker - HNO Klinik der Charité CVK/CCM - Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod639

doi: 10.3205/16hnod639, urn:nbn:de:0183-16hnod6399

Veröffentlicht: 11. Mai 2016

© 2016 Arens et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein ossäres Choristom ist ein gutartiger Tumor aus regulär aufgebautem Knochengewebe an einer irregulären Lokalisation. Diese seltenen Tumore finden sich gelegentlich im Bereich der Zunge oder der Schleimhaut der Mundhöhle. Außerhalb dieser Lokalisationen sind sie im Kopf-Hals-Bereich eine Rarität. Wir berichten über den Fall eines großen, kaudal gelegenen ossären Choristoms im lateralen Halsdreieck.

Methoden: Es stellte sich eine 46 Jahre alte Patientin mit einer derben, langsam größenprogredienten Raumforderung im Bereich des linken Halses vor. In der sonografischen Untersuchung sahen wir eine solide Struktur mit kompletter, dorsaler Schallauslöschung. Ein CT des Halses zeigte eine ca. 24 x 21 x 33 mm durchmessende solide Struktur, die am ehesten einer Verkalkung zu entsprechen schien und keinen Kontakt zu benachbarten knöchernen Strukturen hatte. Intraoperativ zeigte sich eine harte, knöchern imponierende, glatt begrenzte Raumforderung im lateralen Halsdreieck. Diese wurde vollständig exstirpiert.

Ergebnis: In der histopathologischen Untersuchung der Raumforderung zeigte sich eine ektope Neubildung regulär differenzierten Knochengewebes im Sinne eines ossären Choristoms. Der postoperative Verlauf war komplikationslos. Nachkontrollen blieben unauffällig.

Schlussfolgerungen: Choristome stellen eine seltene Tumorentität dar. Die Pathogenese ist bislang ungeklärt. Ein erhöhtes Risiko einer malignen Entartung ist in der Literatur nicht beschrieben. Rezidive sind selten, wurden aber berichtet, so dass Nachkontrollen angezeigt erscheinen. Cervicale ossäre Choristome stellen eine wichtige Differenzialdiagnose zur Myositis ossificans, vor allem aber zu verkalkenden Halslymphknoten unterschiedlicher Genese dar und sind daher von erweitertem klinischen Interesse.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.