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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Herstellung zellbeladener strukturierter Oberflächen in einem 2D-Biodruckverfahren für innenohrbiologische Untersuchungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Johannes Völker - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Kristen Rak - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Andreas Radeloff - HNO Uniklinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod636

doi: 10.3205/16hnod636, urn:nbn:de:0183-16hnod6365

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Völker et al.
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Gliederung

Text

Das Biodruckverfahren hat sich in den vergangenen Jahren als eine aussichtsreiche Technik des Tissue Engineering etabliert. Mit diesem Verfahren können Zellen in präziser Weise in vorbestimmten Rastern gedruckt werden. Ziel der Studie ist es, ein 2D-Biodruckverfahren für in-vitro Untersuchungen am auditorischen System zu etablieren. Ein solches Verfahren könnte dabei helfen, die Interaktion von neuronalem Gewebe und bionischen Elektroden zu verbessern.

Für die Untersuchungen wurde ein Tintenstrahldrucker vom Typ HP Deskjet 500® so modifiziert, dass Objektträger im Bereich der Druckdüsen installiert werden konnten. Die Tintenpatrone wurde geleert, im Ultraschallbad gereinigt und sterilisiert. Für das Biodruckverfahren wurde eine Zellsuspension aus auditorischen Neuronen und adipose-derived stem cells (ASC), welche neurotrophe Faktoren produzieren, hergestellt, in die präparierten Tintenpatronen eingefüllt und auf eine Laminin und Poly-D-Lysin-Beschichtung in bestimmten Formen auf Deckgläschen aufgebracht.

Auditorische Neurone und die ASC ließen sich mit dem modifizierten Tintenstrahldrucker auf Objektträger ausbringen. Die Experimente zeigten darüber, dass es möglich war, die Zellen in definierten Strukturen auszudrucken. Ein signifikanter Anteil der Zellen überlebte den Druckvorgang und zeigte ein vergleichbares Zellwachstum wie konventionell ausplattierte Zellen.

Die durchgeführte Studie hat gezeigt, dass auditorische Neurone und ASC durch ein 2D-Biodruckverfahren strukturiert aufgebracht bzw. in Kultur gebracht werden können. Das Verfahren kann künftig dabei helfen, das gerichtete Auswachsen von Nervenzellfortsätzen durch zellbeladene (z.B. von ASCs) oder zellfreie Leitstrukturen unter definierten Bedingungen zu untersuchen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.