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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Polydopamin-Oberflächenmodifikation zur Beschichtung und Besiedelung von Cochlea Implantaten mit adipose-derived stem cells

Meeting Abstract

  • corresponding author Philipp Schendzielorz - HNO-Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Anna Lundershausen - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Yingjun Zhi - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Katrin Frölich - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Agmal Scherzad - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Kristen Rak - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Johannes Völker - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzbzurg
  • Andreas Radeloff - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod634

doi: 10.3205/16hnod634, urn:nbn:de:0183-16hnod6343

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Schendzielorz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein Ansatz zur Verbesserung der bioelektrischen Ankopplung bei Cochleaimplantaten (CIs) ist die zellbasierte Applikation neurotropher Substanzen, z.B. durch adipose-derived stem cells (ASCs). Eine Zellbesiedelung der CIs ist aufgrund der hydrophoben Silikonoberfläche erschwert. Dopamin polymerisiert unter alkalischen Bedingungen zu einem dünnen adhärenten Polydopamin(PD)-Film auf Oberflächen, wodurch die Oberflächenhydrophilie gesteigert wird. Zusätzlich können an reaktive Gruppen des PD weitere Polymere kovalent gebunden können. Es werden erste Ergebnisse zu PD-beschichtetem Silikon zur Verbes-serung der Oberflächenadhäsion und des Zellwachstums vorgestellt.

Methoden: Silikonproben wurden zunächst mit PD und anschließend mit Laminin, Kollagen oder Hyaluronsäure beschichtet. Die Hydrophilität der Oberfläche wurde durch einen Kontaktwinkelversuch untersucht. Das Wachstumsverhalten und die Vitalität von ASC auf den Proben wurden bestimmt. Insertionskräfte von beschichteten versus Kontroll-Elektroden wurden in einem etablierten Cochleamodell gemessen.

Ergebnisse: Es konnte eine dünne gleichmäßige Beschichtung des Silikons erreicht werden. Im Kontaktwinkelversuch zeigte sich eine verbesserte Benetzbarkeit mit Wasser bei den beschichteten Proben. ASCs wiesen auf beschichteten Proben eine deutlich bessere Proliferation und eine gute Vitalität auf. Bei den Insertionsversuchen im Cochleamodell wurden die Insertionskräfte durch die Beschichtung im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nicht signifikant erhöht.

Schlussfolgerungen: Die Polydopaminbeschichtung ermöglicht die Beschichtung von CI-Elektrodenträger mit verschiedensten Biomaterialien. Somit wird eine stabile und standardisierte Beschichtung und Besiedelung des CI-Elektrodenträger mit ASC möglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.