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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Unklare Raumforderung der Gl. parotidea – Eine Fallbeschreibung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Maria Michel - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
  • Guido Mühlmeier - Bundeswehrkrankenhaus, Ulm
  • Matthias Tisch - Bundeswehrkrankenhaus, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod622

doi: 10.3205/16hnod622, urn:nbn:de:0183-16hnod6225

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Michel et al.
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Gliederung

Text

Eine 59-jährige Patientin stellte sich mit einer dolenten, seit 6 Monaten größenprogredienten Raumforderung der rechten Gl. parotidea vor. Des Weiteren gab die Patientin gelegentlichen Nachtschweiß, ein bekanntes Meningeom sowie einen Diabetes mellitus Typ II an. Ein externes MRT Gesicht/Hals legte den Verdacht auf ein pleomorphes Adenom nahe.

Bei der Palpation zeigte sich ein ca. 2 cm großer, dolenter und nicht verschieblicher Knoten am rechten Kieferwinkel. Sonographisch war eine scharf begrenzte, höckerige und echoarme Raumforderung der rechten Gl. parotidea zu erkennen. Die Feinnadelaspirationszytologie beschrieb maligne entartete Zellen mit einer möglichen neuroendokrinen Differenzierung. Vor der partiellen Parotidektomie zeigte ein FDG-PET-CT einen erhöhten Stoffwechsel der rechten Gl. parotidea, eines Lymphknotens Level II rechts sowie der linken Nebenniere. Eine subtotale Parotidektomie mit selektiver Neck dissection rechts ergab histologisch ein Adenokarzinom pT1 pN0 (0/12) L1 Pn1 G3. Zur weiteren Abklärung des Befundes der linken Nebenniere wurden Urindiagnostik sowie ein MRT mit chemical shift durchgeführt. Hier zeigten sich zusätzlich Auffälligkeiten an der rechten Nebenniere. Deshalb wurde eine Adrenalektomie links sowie eine Nebennierenteilresektion rechts durchgeführt. Histologisch ergab sich beidseitig ein neuroendokrines Nebennierenadenom pT2 L1. Eine weitere Abklärung (u.a. bzgl. MEN-Syndrom) wurde initiiert.

Diese Falldarstellung soll die Bedeutung der präoperativen Feinnadelaspirationszytologie hervorheben. Die Auswirkungen auf das diagnostische und therapeutische Vorgehen führten zu einem nachhaltigen Benefit für die Patientin.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.