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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Elastographie der Speicheldrüsen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Benedikt Hofauer - Univ. HNO-Klinik, TU r. d. I., München
  • Henning Bier - Univ. HNO-Klinik, TU r. d. I., München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod615

doi: 10.3205/16hnod615, urn:nbn:de:0183-16hnod6156

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Hofauer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Entwicklung der Elastographie stellt eine der bedeutenden Fortschritte auf dem Gebiet der Sonographie dar. Während diese Verfahren in vielen klinischen Disziplinen inzwischen Bestandteil der Routinediagnostik sind, konnten elastographische Methoden im Kopf-Hals-Bereich bisher nicht Einzug in den klinischen Alltag finden.

Methoden: Elastographische Methoden (Real Time Tissue Elastography, Virtual Touch Imaging, Scherwellen-Elastographie=SWE) wurde sowohl zur Abklärung von diffusen Veränderungen der Speicheldrüsen (Sjögren-Syndrom und Zustand nach Strahlentherapie) als auch zur Diagnostik von Tumoren der Speicheldrüsen eingesetzt. Die Zuverlässigkeit der SWE wurde über die Bestimmung von Interrater- und Intrarater-Reliabilität überprüft.

Ergebnisse: Bei Patienten mit einem Sjögren-Syndrom erwies sich die SWE in der Diagnostik von Frühformen als hilfreich. Zudem liegen erste Hinweise vor, dass die SWE zur Überwachung von lokal-therapeutischen Maßnahmen eingesetzt werden kann. Elastographische Methoden als alleinige Verfahren scheinen in der Dignitäts- und Entitätseinordnung von Tumoren der Speicheldrüsen nur von eingeschränkten Nutzen zu sein, wohingegen sie als Bestandteil von multimodalen Diagnosepfaden die Sensitivität der Sonographie erhöhen. Die SWE zeigte im Bereich der Gl. submandibularis eine nur eingeschränkte Reproduzierbarkeit und im Bereich der Gl. parotis sollte sie nur von erfahrenen Sonographeuren durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Die Elastographie kann nützliche Informationen in der Diagnostik von diffusen und umschriebenen Pathologien der Speicheldrüsen liefern. Die Optimierung von multimodalen Diagnosepfaden und der mögliche Einsatz der SWE zur Überwachung lokaler und systemischer Therapien sollten Teil zukünftiger Untersuchungen sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.