gms | German Medical Science

87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Riesenzelltumor des Unterkiefers mit Einbruch in die mittlere Schädelgrube

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Cecilia Bucur - HNO-Klinik, Städtisches Klinikum Dessau, Dessau-Roßlau
  • Stephan Knipping - Städtisches Klinikum Dessau, HNO Abteilung, Dessau-Roßlau
  • Thomas Bauer - Städtisches Klinikum Dessau, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Dessau-Roßlau
  • Karsten Stock - Städtisches Klinikum Dessau, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Dessau

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod608

doi: 10.3205/16hnod608, urn:nbn:de:0183-16hnod6083

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Bucur et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Riesenzelltumore (Osteoklastome) sind seltene benigne, lokal aggressive Neoplasien bestehend aus ovoiden mononukleären Zellen und osteoklastenartigen Riesenzellen. Sie stellen ca. 10% aller Knochentumore, sind jedoch meistens an den Extremitäten bzw. am Rumpf lokalisiert. Sie zeigen ein lokal aggressives Wachstum und in ca. 10% Lungenmetastasen. Das Prädilektionsalter ist die 3.–4. Lebensdekade. Der Riesenzelltumor muss differentialdiagnostisch vom sog. „Braunen Tumor“ bei Hypoparathyreoidismus abgegrenzt werden.

Material und Methode: Ein 46-jähriger chinesischer Patient stellte sich mit einer seit 2 Jahren bestehenden grössenprogredienten, retroaurikulären indolenten Raumforderung vor. Die Mundöffnung war deutlich eingeschränkt. Bildmorphologisch zeigte sich ein destruierendes Tumorwachstum im Kiefergelenk mit Ausdehnung in die laterale Schädelbasis und die Fossa pterygopalatina.

Resultate: Es erfolgte die interdisziplinäre Tumorexstirpation über einen retroaurikulären Zugang mit Hemimandibulektomie und totaler Parotidektomie rechts sowie die Rekonstruktion des Nervus fazialis. Intraoperativ wurde das Kiefergelenk und Anteile des Unterkiefers mittels Transplantaten aus der Kalotte und Rippe rekonstruiert.

Schlussfolgerung: Die vollständige Resektion des Riesenzelltumors stellt auch bei anatomisch ungünstiger Lokalisation die Therapie der Wahl dar. Eine vollständige Resektion sollte bei einer Rezidivrate von ca. 25% angestrebt werden. Eine adjuvante Radiatio wurde diskutiert. Die Patienten müssen einer regelmäßigen Nachsorge mit Bildgebung unterzogen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.