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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

„Tufted angiomas“ im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

  • corresponding author Sophia Marie Häußler - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, CVK, Berlin
  • Florian C. Uecker - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, CVK, Berlin
  • Steffen Knopke - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, CVK, Berlin
  • Florian Roßner - Institut für Pathologie, Berlin
  • Heidi Olze - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, CVK, Berlin
  • Arne Böttcher - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, CVK, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod603

doi: 10.3205/16hnod603, urn:nbn:de:0183-16hnod6039

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Häußler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Büschelartige Hämangiome (tufted angiomas) sind seltene, gutartige, vaskuläre Tumoren. Sie sind eine Unterform des lobulären, kapillären Hämangioms, die meistens in der Kutis und Subkutis lokalisiert sind. Dies ist die erste Studie, die einen 5-Jahres-Erfahrungsbericht einer der größten Universitätskliniken Europas und einen Überblick über aktuelle Literatur darbietet.

Methoden: Wir führten eine ICD-10-basierte Datenbankrecherche über den Zeitraum 10/10 – 10/15 im SAP der Charité – Universitätsmedizin Berlin durch. Es erfolgte zusätzlich eine selektive Literaturrecherche auf MEDLINE via Pubmed. Ausschlusskriterien waren eine ausschließlich dermatologische Manifestation und Prädilektionsstellen sowie „tufted angiomas“, die nicht im Kopf-Hals-Bereich lagen.

Ergebnisse: „Tufted angiomas“ des Kopf-Hals-Bereiches betrafen vor allem Männer (72,7%), das durchschnittliche Patientenalter lag bei 36,8 (12-73) Jahren, die durchschnittliche Größe der Hämangiome war 15,0 mm (1-45). In 10/11 Fällen war die chirurgische Exzision die Therapie der Wahl. In unserer Klinik wurde ein männlicher Patient mit einer dolenten Raumforderung der linken Orbita behandelt, welche nach computertomografischer Diagnostik in Vollnarkose über einen transkutanen Zugang chirurgisch exzidiert wurde. Die histologische Untersuchung ergab ein büschelartiges Hämangiom mit dem typischen „cannonball” Muster. Das Follow-up wird ausführlich dargestellt.

Schlussfolgerung: „Tufted angiomas“ sollten bei vaskulären Tumoren im Kopf- und Halsbereich in die differenzialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden. Bei symptomatischen Fällen stellt die chirurgische Exzision die Therapie der Wahl dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.