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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Etablierung und Validierung eines Verfahrens zur objektiven Bewertung der Lästigkeit von Schnarchgeräuschen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Reneé Fischer - Univ. HNO-Klinik, Regensburg
  • Christian Rohrmeiner - Univ. HNO-Klinik, Regensburg
  • Thomas Kühnel - Univ. HNO-Klinik, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod586

doi: 10.3205/16hnod586, urn:nbn:de:0183-16hnod5868

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Methode: 53 Probanden bewerteten 50 verschiedene Schnarch- und Atemgeräusche auf einer visuellen Analogskala nach dem Grad ihrer Lästigkeit. Mittels einer linearen Regressionsanalyse wurden diese subjektiven Bewertungen mit objektiv ermittelten Parametern der Psychoakustik korreliert (Lautheit, Rauigkeit, Schärfe und Schwankungsstärke, je Maximum, Mittelwert und 5. Perzentile). Die Qualität der gefundenen Formel wurde überprüft, zudem erfolgte eine Validierung an subjektiven Bewertungen 60 neuer Schnarch- und Atemgeräusche durch 52 neue Probanden. Mittels Receiver Operating Characteristic (ROC)-Analyse wurden die Lästigkeitsbereiche der Formel skaliert.

Ergebnisse Es konnte ein Score, bestehend aus der 5. Perzentile der Lautheit und dem Mittelwert der Rauigkeit, etabliert werden. Die Aussage Formel hat eine hohe Güte (R2=0,91) und Qualität. Im Rahmen der Validierung ergab sich eine hochsignifikante Korrelation (rs=0,95; p<0,01) der durch die Formel berechneten Werte mit den subjektiven Bewertungen. Durch die ROC-Analyse konnten die Lästigkeitsbereiche mit einer Trennschärfe zwischen 53% und 72% (Sensitivitäts-Spezifitäts-Optimum) festgelegt werden.

Schlussfolgerungen Die subjektiven Urteile der Probanden konnten trennscharf skaliert und mit einem psychophysikalischen Algorithmus abgebildet werden. Es ergibt sich hieraus die Möglichkeit, im Rahmen der Polygraphie und Polysomnographie einen verlässlichen, vom Bettpartner unabhängigen Lästigkeitswert zur Indikationsstellung und Überprüfung von Schnarchtherapien zu erhalten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.