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Ein Jahr Behandlung der Epistaxis im Notdienst von zwei HNO-Kliniken: Analyse der Versorgungsrealität und von Risikofaktoren
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Obwohl Epistaxis ein häufiges Krankheitsbild in der Notfallbehandlung in einer HNO-Klinik darstellt, gibt es bislang keine Leitlinie zum standardisierten Management. Ziel war die Analyse der Versorgungsrealität im klinischen Alltag von Patienten mit Epistaxis und die Identifikation von Risikofaktoren für rezidivierende Blutungen.
Material/Methoden: In den Thüringer HNO-Kliniken in Jena und Gera stellten sich im Jahr 2009 690 Patienten mit 862 Ereignissen einer Epistaxis vor (60% Männer, mittleres Alter: 60 Jahre). Die Charakteristika der Patienten wurden retrospektiv mit Blick auf die Komorbidität, Dauermedikation und Behandlungsmaßnahmen ausgewertet.
Ergebnisse: Die häufigste Komorbidität war die Hypertonie (68% der Patienten). 27% der Patienten nahmen Thrombozytenaggregationshemmer und 19% Antikoagulantien ein. Als unabhängige Risikofaktoren für rezidivierende Epistaxis mit der Notwendigkeit einer erneuten Notfallbehandlung wurden die Dreifachkombination antikoagulativer und Thrombozytenaggregations-hemmender Medikation (p=0,015), Morbus Osler (p=0,011) und Thrombozytopenie (p=0,009) identifiziert. Die angewendeten Therapiemaßnahmen besaßen Erfolgsquoten von über 90%. 62% der Epistaxisfälle wurden ambulant und 33% stationär (mittlere Verweildauer 3,5 Tage) behandelt. Ambulant behandelte Patienten waren jünger als stationäre Patienten (p<0,0001). Stationäre Patienten hatten häufiger eine antikoagulative Dauermedikation (p=0,006).
Schlussfolgerung: Zur HNO-Notfallbehandlung der Epistaxis steht in der Klinik eine Vielzahl von effizienten Therapieoptionen zur Verfügung. Weiterführende Analysen der Versorgungsrealität und Risikofaktoren sind notwendig, um eine Patientenstratifizierung im klinischen Alltag und Leitlinie zum Epistaxismanagement zu entwickeln.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.