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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Verbreitung topischer nasaler Dekongestiva– eine Untersuchung im Rahmen der SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania)

Meeting Abstract

  • corresponding author Inga Küster - Univ. HNO-Klinik, Greifswald
  • Henry Völzke - Univ. HNO-Klinik, Greifswald
  • Ulf Schminke - Univ. HNO-Klinik, Greifswald
  • Thomas Hummel - Univ. HNO-Klinik, Dresden
  • Caroline Wurster - Univ. HNO-Klinik, Greifswald
  • Werner Hosemann - Univ. HNO-Klinik, Greifswald
  • Achim G. Beule - Univ. HNO-Klinik, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod566

doi: 10.3205/16hnod566, urn:nbn:de:0183-16hnod5667

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Küster et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Gebrauch topisch abschwellend wirkender Medikamente bei Nasenatmungsbehinderungen ist in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist eine Erhebung zur Prävalenz der Anwendung topischer Antikongestiva sowie die Korrelation zu Nasenatmungsbehinderungen, Riech- und Schmeckstörungen.

Methodik: Im Rahmen der bevölkerungsrepräsentativen SHIP-Studie wurden 2333 Probanden nach ihrer nasalen Medikation befragt. Korrelationen mit Aussagen zum subjektiven Riech- und Schmeckvermögen, Geschlecht, Alter und subjektiver Nasenatmung wurden berechnet. Die Analyse erfolgte mittels SPSS Version 22.

Ergebnisse: 208 von 2333 Probanden gaben eine Nasenatmungsbehinderung an. 39 Probanden standen unter einer topischen nasalen Medikation (1.7 %) – ausnahmslos wurde eine zeitlich beschränkte Medikation bzw. eine Bedarfsmedikation zu Protokoll gegeben. Die zwei häufigsten Wirkstoffe der angewendeten Medikation waren Mometasonfuroat (9 von 39; absolut 0.4 %) und Xylometazolin (14 von 39; absolut 0.6 %). Die topische nasale Medikation war bei Männern (m=31) beliebter als bei Frauen (w=8).

71,2% der Probanden mit Nasenatmungsbehinderung berichteten eine Normosmie, 0,5% eine Anosmie, 4,8% eine Hyperosmie und 23,6% eine Hyposmie. Keiner der Patienten unter der abschwellenden Therapie litt unter Riech- oder Schmeckstörungen.

Schlussfolgerung: Die Absenz von subjektiven Riech- und Schmeckstörungen in der Gruppe unter dekongestiver Medikation kann als Hinweis auf eine erfolgreiche Therapie gelten. Eine subjektive Nasenatmungsbehinderung hat in 71,2% der Fälle keinen Einfluss auf das subjektive Riechvermögen. Die Angaben zur Dauer der Applikation abschwellender Nasenmedikamente sind zu diskutieren und werden mit pharmako-ökonomischen Daten verglichen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.