gms | German Medical Science

87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Einseitige Kieferhöhlenverschattung mit spontanem Enophthalmus – ein Fallbericht

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Kristina Johannes - Katharinenhospital Stuttgart, Stuttgart
  • Diana Di Dio - Katharinenhospital, HNO-Klinik, Stuttgart
  • Sittel Christian - Katharinenhospital, HNO-Klinik, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod560

doi: 10.3205/16hnod560, urn:nbn:de:0183-16hnod5605

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Johannes et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Silent Sinus Syndrom zeichnet sich durch eine einseitige Komplettverschattung der Kieferhöhle ohne sinugene Beschwerden aus. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es durch Minderbelüftung zu einer Ausdünnung der knöchernen Begrenzung und daraus resultierend zu einer Schrumpfung der Kieferhöhle mit Enophthalmus mit Hypoglobus und Gesichtsasymmetrie.

Es stellt eine Maximalvariante der chronisch maxillären Atrophie dar, diese geht mit typischen Beschwerden einer chronischen Sinusitis einher.

Fallbeispiel: In unserer Klinik stellte sich eine 21 jährige Patientin mit einem erstmals vor seit 2 Monaten aufgefallenen, spontan aufgetretenen Enophthalmus links vor. Anamnestisch bestanden gelegentlich frontal betonte Zephalgien, ansonsten keine sinugenen Beschwerden.

In der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eine Septumdeviation nach rechts, in der Fingerperimetrie gab die Patientin Doppelbilder beim Blick nach lateral an.

Im MRT Schädel wurde eine ausgeprägte chronisch-entzündliche Veränderung sowie Schrumpfung der linken Kieferhöhle beschrieben, ein CT der Nasennebenhöhlen ergab eine chronische Sinusitis maxillaris links mit insgesamt volumengeminderter Kieferhöhle und tiefstehendem Orbitaboden.

Wir führten eine transnasale endoskopische NNH OP durch.

Schlussfolgerung: Die chronisch maxilläre Atrophie sowie das Silent Sinus Syndrom sind seltene Erkrankungen, die bei einseitiger Verschattung der Kieferhöhle und auftretend weiterer typischer Symptome berücksichtigt und der adäquaten Therapie zugeführt werden sollten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.