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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Epistaxis bei Medikation mit Neuen oralen Antikoagulantien (NOAK)

Meeting Abstract

  • corresponding author Mark Jakob - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/-Chirurgie, Bonn
  • Darius Schafigh - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/-Chirurgie, Bonn
  • Klaus Eichhorn - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/-Chirurgie, Bonn
  • Friedrich Bootz - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/-Chirurgie, Bonn
  • Thorsten Send - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/-Chirurgie, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod558

doi: 10.3205/16hnod558, urn:nbn:de:0183-16hnod5581

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Jakob et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zunehmend werden Neue oralen Antikoagulantien (NOAK) wie Rivaroxaban (Xarelto®), Apixaban (Eliquis®) oder Dabigatran (Pradaxa®) anstatt Phenprocoumon (Marcumar®), zur Prävention von Thrombosen und Embolien bei unterschiedlichen Erkrankungen eingesetzt. Ziel der vorliegenden Studie war es, das klinisch relevante Auftreten einer Epistaxis unter der NOAK Medikation im Vergleich zur Gruppe der Phenprocoumon therapierten Patienten zu untersuchen.

Methoden: Retrospektiv wurden die klinischen Verläufe aller Patienten mit Epistaxis die im Zeitraum 5/2013 – 4/2014 ambulant oder stationär an unserer Klinik behandelt wurden erhoben. Ausgeschlossen wurden alle Patienten nach Trauma/OP, Morbus Osler, Tumorerkrankungen, Gerinnungsstörungen oder alleinige Medikation mit Thrombozytenaggregationshemmern.

Ergebnisse: Von den 590 Patienten mit Epistaxis nahmen 122 Patienten Phenprocoumon (Gruppe 1 (G 1): Ø Alter 75,8 ± 11,1 Jahre; Männer : Frauen = 66,4 % : 33,6 %) und 36 Patienten NOAK (31 Rivaroxaban, 1 Apixaben und 4 Dabigatran) (G2: Ø Alter 76,7 ± 8,95 Jahre; Männer : Frauen = 61,1 % : 38,9 %) ein. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf Blutdruck (RR), Geschlecht oder Alter. Eine aktive Blutung bestand in G1 bei 71,3 % und in G2 bei 77,8 % bei Erstvorstellung, der Hb-Wert lag bei 13,3 bzw. 12,9 mg/dl. Die stationäre Behandlung wurde in G1 bei 34,4 % (n=42; Liegedauer Ø 3,8 Tage; Tamponade: 47,6 %; OP: 2,4 %) und in G2 bei 27,8 % (n=10; Ø Liegedauer 4,9 Tage; Tamponade: 60 %; OP: 5,6 %) notwendig.

Schlussfolgerung: Patienten mit NOAK mussten seltener stationär behandelt werden, jedoch war bei stationärer Behandlung die Verweildauer länger und die OP-Häufigkeit doppelt so hoch gegenüber der Gruppe mit Phenprocoumon Medikation.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.