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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Massive frontale Osteomyelitis, Lidabszess und subperiostaler Abszess der Orbita bei einer akut exazerbierten Sinusitis

Meeting Abstract

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  • corresponding author Meike Härtel - Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Stephan Knipping - Klinikum Dessau, Dessau
  • Roman Hirt - Klinikum Dessau, Dessau
  • Karsten Stock - Klinikum Dessau, Dessau

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod554

doi: 10.3205/16hnod554, urn:nbn:de:0183-16hnod5541

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Härtel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Sinugene Orbitakomplikationen und Osteomyelitiden sind schwerwiegende Erkrankungen, die ein rechtzeitiges Erkennen, kompetentes Handeln und adäquate Therapie erfordern. Heute sind schwerwiegende entzündliche Komplikationen eher selten.

Methode: Wir berichten über eine 48 j. Pat., welche uns konsiliarisch mit zunehmender Rötung und Schwellung des rechten Auges und der Frontalregion vorgestellt wurde. Ambulant war die Behandlung bei Sinusitis mit Cephalgie mit Schleimlösern erfolgt. Unter dem Verdacht einer allerg. Reaktion wurde sie vom Dermatologen mit Cortison therapiert. Hierunter kam es zur massiven Exazerbation.

Ergebnisse: Klinisch zeigte sich eine ausgeprägte Protusio bulbi rechts mit massiver fluktuierender Schwellung der Stirn bis zum Hinterhaupt reichend. Im durchgeführten CT NNH zeigte sich eine permeative Sinusitis des Sinus frontalis et max. rechts mit Osteodestruktion der Vorderwand des Sinus frontalis und ausgeprägter Abszessbildung der Weichteile supraorbital bds. Es erfolgte die sofortige osteoplastische Stirnhöhlen-OP mit Anlage einer Mediandrainage sowie endonasaler Sanierung, wobei sich massiv Pus entleerte. Die Pat. wurde antibiotisch abgeschirmt. Postop. zeigten sich alle Symptome schnell regredient. Die Pat. konnte beschwerdefrei, ohne Folgeschäden in die amb. Weiterbetreuung entlassen werden.

Schlussfolgerung: Sinugene Orbitakomplikationen treten meist im Kindes- und Jugendalter, nur selten im Erwachsenenalter auf. Bei rechtzeitigem Erkennen der orbitalen Symptomatik im Stadium I und II nach Chandler kann die alleinige konservative Therapie erfolgreich sein. Ab Stadium III sollte eine OP in Erwägung gezogen werden um schwerwiegende Folgezustände zu verhindern. In Kombination mit einer Stirnosteomyelitis besteht eine absolute OP-Indikation.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.