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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Rezidiv- und Malignitätsrate des Invertierten Papilloms der Nasennebenhöhlen – Ergebnisse einer monozentrischen Studie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Sylvia Graß - HNO-Klinik Nordstadt Krankenhaus Hannover, Hannover
  • Meike Ricke - HNO-Klinik Nordstadt Krankenhaus, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - HNO-Klinik Nordstadt Krankenhaus, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod552

doi: 10.3205/16hnod552, urn:nbn:de:0183-16hnod5522

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Graß et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Beim invertierten Papillom (IP) handelt es sich um einen seltenen Tumor der NNH. Klinisch tritt er meist als einseitige Polyposis nasi mit Nasenatmungsbehinderung und Symptomen einer chron. Sinusitis in Erscheinung. Bedeutsam ist seine Rezidivneigung und die Gefahr der malignen Entartung.

Methode: I.R. einer monozentrischen Studie wurden die OP-Berichte und histologischen Befunde von Patienten ausgewertet, die im 12-Jahreszeitraum von 2004-2015 wegen eines IP behandelt wurden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Rezidivquote, dem histolog. Subtyp, der Lokalisation und den Langzeitverlauf gerichtet.

Ergebnis: Es wurde bei 137Pat. ein IP der NNH diagnostiziert. Alle Pat. wurden initial bei V.a. eine chron. Sinusitis einer endonasalen NNH-OP unterzogen. 42Pat. wurden innerhalb von 3Mon. unter tumorchirurgischen Kautelen nachoperiert, da der Tumor bei der Erstoperation mutmaßlich nicht komplett entfernt wurde. Die Tumoren nahmen meist von der Kieferhöhle, hier speziell vom maxilloethmoidalen Winkel ihren Ausgang. Bei 15,3% kam es nach durchschnittlich 8,9Mon. zu einem 1.Rezidiv und bei 6,5% nach 27,1Mon. zu einem 2.Rezidiv. 2 Pat. hatten 3 Rezidive. Eine maligne Entartung lag bei 2,1% vor.

Schlussfolgerung: Meist handelt es sich bei dem IP um einen Zufallsbefund bei Patienten, die wegen einer Polyposis nasi und chron. Sinusitis operiert werden. Bei Unsicherheit hinsichtlich der kompletten Entfernung sollte eine Nachoperation unter tumorchirurgischen Kautelen innerhalb von 3Mon. erfolgen. Vorteilhaft hat sich die Kontrolle der kompletten Tumorresektion mittels intraoperativer Schnellschnitte erwiesen. Die Rezidivquote liegt bei 15,3%, die maligne Entartungsquote liegt bei 2,1%, sodass eine langfristige klinische und computertomographische Kontrolle anzuraten ist.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.