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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Erfahrungen mit der Defektdeckung von Duraläsionen nach transnasaler Schädelbasischirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author Christian Betz - Klinik für HNO-Heilkunde, KUM, München
  • Klaus Stelter - Praxis, Rosenheim
  • Walter Rachinger - Neurochirurgische Klinik, KUM, München
  • Niklas Thon - Neurochirurgische Klinik, KUM, München
  • Johannes Georg Ledderose - Klinik für HNO-Heilkunde, KUM, München
  • Maximilian Reiter - Klinik für HNO-Heilkunde, KUM, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod541

doi: 10.3205/16hnod541, urn:nbn:de:0183-16hnod5418

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Betz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei transnasalen Schädelbasiseingriffen entstehenden oft Duradefekte von erheblicher Größe, die neue Anforderungen an die Verschlusstechnik in Hinblick auf Operationstechniken und verwendete Materialien stellen.

Methoden: Es erfolgte eine systematische Analyse der in den letzten 2 Jahren vorgenommenen, transnasalen Schädelbasiseingriffen mit Duradefekten größer 2 cm in der maximalen Ausdehnung hinsichtlich Verschlusstechnik, der zum Einsatz gekommenen Materialien sowie dem postoperativen Verlauf.

Ergebnisse: Es wurden 8 Patienten mit folgenden Pathologien identifiziert: Ästhesioneuroblastom mit intrakranieller Ausdehnung (n=3), große Meningozele (n=2), Hypophysenadenom mit Ausdehnung kranial des Diaphragma sellae (n=1), Adenokarzinom der Nebenhöhlen mit frontobasaler Durainfiltration (n=1) und eine intrakraniell-intradurale Polyposis nasi (n=1). Die primäre Defektdeckung (2–5 cm in maximaler Ausdehnung) erfolgte durch Kombination aus Tachosil®, einem gestielten, lokalen Lappen sowie Fibrinkleber. In jeweils 1 Fall wurde zusätzlich Knorpel aus dem Septum, Bauchfett, lyophilisierte Fascia lata (Tutoplast®) bzw. artifizielles Duraersatzmaterial (DuraGen®) in Underlaytechnik eingebracht. Eine prophylaktische Lumbaldrainage erfolgte in keinen Fall. In 3 Fällen kam es zu einem postoperativen Liquorfluss, der in 2 Fällen mittels Lumbaldrainage über 3 Tage, sowie im anderen Fall nach erneuter, operativer Abdeckung unter zusätzlicher Verwendung einer Knorpelplatte sistierte. In keinem Fall war eine sekundäre Liquorrhoe zu beklagen.

Schlussfolgerungen: Durch Verwendung einer Kombination unterschiedlicher Materialien lassen sich auch nach ausgedehnteren, transnasalen Schädelbasiseingriffen größere Duradefekte in „Sandwich-Technik“ mit hoher Erfolgsrate decken.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.