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Casereport: Septische Sinus cavernosus Thrombose
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Ein 32-jähriger Patient stellte sich mit reduziertem Allgemeinzustand bei Fieber, eingeschränkter Orientierung und Cephalgien vor. Einige Tage zuvor konnte im Rahmen einer neurologischen Hospitalisierung eine Menigitis ausgeschlossen werden, ein dentogener Fokus wurde angenommen. Nach Zahnextraktion des Zahnes 16 habe sich der Allgemeinzustand nicht verändert, zudem sei eine Oberlidschwellung aufgetreten.
Patient und Methode: Oberlidschwellung rechts, progrediente Visusminderung mit Diplopie, Pus mittlerer Nasengang bei Septumabszess, Stirnklopfschmerz. Lk 23 Gpt/l, CRP 283 mg/l. Im CT und MRT NNH zeigte sich eine ausgedehnte Sinusitis frontalis rechts bei Pansinusitis bds. mit Orbitapglegmone sowie einer Phlegmone der Weichteile der Fossa pterygopalatina. Zudem eine inhomogene Kontrastierung des rechten Sinus cavernosus mit gestauter rechter Vena opthalmica als Hinweis einer venöser Abflussstörung im rechten Sinus cavernosus bei dringendem Verdacht auf eine septische Sinus cavernosus Thrombose.
Ergebnisse: Nach sofortiger Pansinus-Operation, knöcherner Dekompression der Orbita und Umstellung der Antibiotikatherapie auf Ceftriaxon zeigte sich eine Regredienz der Diplopie und Visusminderung, der Allgemeinzustand stellte sich verbessert dar. Es erfolgte eine zweiwöchige pTT gesteuerte Vollheparinisierung. Im Kontroll-MRT konnte eine Regredienz der Stauung der Vena ophthalmica rechts nachgewiesen werden, so dass die orale Antikoagulation mit Phenprocoumon begonnen wurde.
Diskussion: Für die septische Sinusvenenthrombose wird laut neurologischen Leitlinien ohne prospektiven Studien neben der operativen Fokussanierung und Antibiotikatherapie die pTT gesteuerte Vollheparinisierung empfohlen. Es fehlt die Evidenz hinsichtlich der langfristigen Antikoagulation.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.