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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Management des Rezidiv-Spinalioms im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Ulrich Straßen - Klinikum Rechts der Isar/Hals-Nasen-Ohrenklinik, München
  • Christian Jacobi - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität, München
  • Christina Koller - Hals-Nasen-Ohrenklinik und Poliklinik Klinikum rechts der Isar der Technischen U, München
  • Andreas Knopf - Hals-Nasen-Ohrenklinik und Poliklinik Klinikum rechts der Isar der Technischen U, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod529

doi: 10.3205/16hnod529, urn:nbn:de:0183-16hnod5290

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Straßen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Nachsorge von Spinaliomen bei alten Menschen gelingt auf Grund der teils geringen Mobilität und Compliance der meist multimorbiden Patienten häufig nur unzureichend. Aus diesem Grund werden etwaige Rezidive oft erst spät diagnostiziert.

Große Rezidivtumoren und eine ausgeprägte lokoregionäre Filialisierung sind die Folge.

Die vorliegende Untersuchung sollte klären, ob diese Patientengruppe von einem chirurgischen Konzept mit kurativer Intention noch profitiert.

Material und Methoden: Im Rahmen der retrospektiven Erfassung wurden die Patientenakten aller Patienten die im Klinikum Rechts der Isar in den Jahren von 2010 bis 2015 wegen eines Rezidiv-Spinalioms des Kopf-Hals-Bereiches behandelt worden waren bezüglich der Tumorgröße, Therapiemodalität, Komplikationen und Follow-Up-Daten analysiert.

Ergebnisse: 66 Patienten mit rezidiviertem Kopf-Hals-Spinaliom (15% UICC I, 14% UICC II; 12% UICC III; 59% UICC IV) konnten in die Studie eingeschlossen werden. Hiervon wurden 91% (n=60) einem primär chirurgischen Therapiekonzept (60% Lokalresektion, 72% Neck dissection, 48% Parotidektomie) zugeführt. Zu peri/postoperativen Todesfällen kam es nicht. Die mittlere stationäre Verweildauer betrug 11 Tage. Peri/postoperative Komplikationen traten bei 22% auf. Operationsbedingte perstistierende Hirnnervenparesen traten bei 28% auf. Eine adjuvante Radio(-chemo)-therapie führte zu einer signifikanten Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit (7 vs. 66 Monate).

Schlussfolgerungen: Falls eine chirurgische Therapie mit kurativer Intervention möglich ist, so sollte diese auf Grund des Überlebensvorteil und der vertretbaren Operationsmorbidität auch alten multimorbiden Patienten angeboten werden. Eine adjuvante Radio(-chemo)-therapie sollte dann großzügig indiziert werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.