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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Phonologische Bewusstheit bei Kindern mit CI zwischen 7 und 8,5 Jahren

Meeting Abstract

  • corresponding author Angelina Fritz - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hörzentrum, Düsseldorf
  • Dorothee Schatton - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hörzentrum, Düsseldorf
  • Wiebke van Treeck - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hörzentrum, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hörzentrum, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod506

doi: 10.3205/16hnod506, urn:nbn:de:0183-16hnod5063

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Fritz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die phonologische Bewusstheit stellt eine entscheidende Voraussetzung für den Lese-Rechtschreib-Erwerb dar. Ob Kinder mit einem Cochlea-Implantat (CI) aufgrund ihrer Hörstörung vermehrt eine Störung der phonologischen Bewusstheit aufweisen und somit eine größere Risikogruppe für den Lese-Rechtschreib-Erwerb im Vergleich zu normalhörenden Kindern darstellen, ist nicht sicher evaluiert.

Methodik: Beispielhaft untersuchten wir drei Kinder mit CI im Lebensalter zwischen 7 und 8,5 Jahren hinsichtlich ihrer phonologischen Bewusstheit mit dem normierten Test für phonologische Bewusstheit.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse der untersuchten Kinder bestätigen den Verdacht, dass die Entwicklung der phonologischen Bewusstheit von CI-Kindern zwischen 7 und 8,5 Jahren im Vergleich zu normalhörenden Kindern deutlich verzögert sein kann. Die Phonembewusstheit, die zuletzt entwickelte Stufe der phonologischen Bewusstheit, ist bereits im Vorschulalter grundlegend vorhanden. Bei den hier untersuchten Kindern zeigten 2/3 der Kinder in fast allen Aufgaben zur Phonembewusstheit zum Teil weit unterdurchschnittliche Ergebnisse.

Schlussfolgerungen: Die hier dargestellten Ergebnisse bestätigen, dass CI-Kinder mehr Schwierigkeiten mit der phonologischen Bewusstheit aufweisen können als normalhörende Kinder. Da bereits in vielen Studien Zusammenhänge zwischen phonologischer Bewusstheit und Schriftspracherwerb nachgewiesen werden konnten, lässt dies vermuten, dass Kinder mit CI auch als Risikokinder für den Lese-Rechtschreib-Erwerb gelten und dies in der Therapie mitberücksichtigt werden sollte.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.