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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Zervikale bronchogene Zysten – ein Fallbeispiel

Meeting Abstract

  • corresponding author Karen Lampe - Uni HNO Magdeburg, Magdeburg
  • Jens Schumacher - HNO Uniklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Sandra Böttcher - Institut für Pathologie, Magdeburg
  • Christoph Arens - HNO UniKlinik Magdeburg, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod497

doi: 10.3205/16hnod497, urn:nbn:de:0183-16hnod4976

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Lampe et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bronchogene Zysten sind seltene kongenitale Fehlbildungen, die durch abnormale Knospenbildung des ventralen Divertikulums des Vordarmes zwischen dem 26. und 40. Gestationstag entstehen. Die meisten bronchogenen Zysten findet man mediastinal und pulmonal. Cervikal findet man sie meist in der Cutis oder Subcutis des Jugulums, nur selten kommen sie im vorderen Hals- oder Schulterbereich vor. Die Mehrheit der Zysten sind symptomlos und werden im Kindesalter diagnostiziert. Symptome sind durch Zystenwachstum oder Entzündung bedingt.

Diagnostisch kommen neben der klinischen Untersuchung bildgebende Verfahren, wie die Halssonografie oder die MRT zur Anwendung. Die chirurgische Excision ist Therapie und führt zur Diagnose. Histopathologisch sieht man pseudogeschichtetes Flimmerepithel mit glatten Muskulaturanteilen, elastischen Faser und sero-mukösen Drüsen in der Zystenwand.

Differentialdiagnostisch kommen laterale und mediane Halszysten, Lymphangiome, Dermoidzysten, Teratome, Neurinome und Schilddrüsenneubildungen infrage.

Falldarstellung: Wir berichten über einen 5 Jahre alten Jungen mit einer jugulären indolenten und gut verschieblichen Raumforderung, die sich sonografisch echoleer, glatt begrenzt, mit dorsaler Schallverstärkung in einer Größe von 7x9mm darstellte. Anamnestisch besteht ein Zustand nach Exstirpation einer angeborenen Halsfistel im Jugulum 2012. Es erfolgte die Exstirpation des Befundes. Histologisch wurde eine bronchogene Zyste beschrieben.

Schlussfolgerung: Bronchogene Zysten sind seltene angeborene Fehlbildungen. Besonders bei jugulär auftretenden Raumforderungen sollten sie dennoch in die Differentialdiagnose mit einbezogen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.