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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Erkennung von Cholesteatomen im MRT

Meeting Abstract

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  • corresponding author Assen Koitschev - HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Stuttgart
  • Thekla von Kalle - Institut für pädiatrische Radiologie, Olgahospital, Klinikum Stuttgart, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod496

doi: 10.3205/16hnod496, urn:nbn:de:0183-16hnod4961

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Koitschev et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Cholesteatome bei Kindern erfordern eine komplette chirurgische Entfernung um Langzeitkomplikationen zu verhindern. Da Rezidive häufig klinisch nicht erkennbar sind, gehört eine „second-look“-Operation zum Standard. Spezifische und ausreichend sensitive MR-Techniken könnten diese ersetzen.

Ziel: Korrelation der Befunde präoperativer MRT mit den chirurgischen Ergebnissen.

Material und Methoden: 104 Kinder und Jugendliche (median 9 Jahre alt), die präoperativ mit Half-Fourier acquisition Single-shot Turbo Spin-Echo (HASTE) diffusionsgewichteten Sequenzen (HASTE DW-MRT) des Felsenbeins untersucht wurden. Die chirurgischen Eingriffe folgten bei 80% der Patienten innerhalb von 24 h.

Ergebnisse: 79% der MRT-Befunde wurden chirurgisch bestätigt. Die Spezifität lag bei 90%. Die HASTE DW-MRT hatte einen positiven Vorhersagewert von 92% und einen negativen Vorhersagewert von 64%. Cholesteatome unter 4 mm und leere Retraktionstaschen wurden nicht zuverlässig dargestellt. In Kombination mit dem Ergebnis der Otoskopie stieg der negative Vorhersagewert auf 83%.

Schlussfolgerung: Die Optimierung der präoperativen Planung ist derzeit der wesentliche Beitrag der HASTE DW-MRT bei pädiatrischen Cholesteatom-Patienten. Die aktuelle Technik kann kleine Cholesteatome und leere Retraktionstaschen nicht zuverlässig darstellen. Da Cholesteatome bei Kindern häufig aggressiver wachsen, bleibt kritisch zu diskutieren in welchen Fällen eine „second-look“-Operation durch die MRT ersetzt werden kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.