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Erkennung von Cholesteatomen im MRT
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Hintergrund: Cholesteatome bei Kindern erfordern eine komplette chirurgische Entfernung um Langzeitkomplikationen zu verhindern. Da Rezidive häufig klinisch nicht erkennbar sind, gehört eine „second-look“-Operation zum Standard. Spezifische und ausreichend sensitive MR-Techniken könnten diese ersetzen.
Ziel: Korrelation der Befunde präoperativer MRT mit den chirurgischen Ergebnissen.
Material und Methoden: 104 Kinder und Jugendliche (median 9 Jahre alt), die präoperativ mit Half-Fourier acquisition Single-shot Turbo Spin-Echo (HASTE) diffusionsgewichteten Sequenzen (HASTE DW-MRT) des Felsenbeins untersucht wurden. Die chirurgischen Eingriffe folgten bei 80% der Patienten innerhalb von 24 h.
Ergebnisse: 79% der MRT-Befunde wurden chirurgisch bestätigt. Die Spezifität lag bei 90%. Die HASTE DW-MRT hatte einen positiven Vorhersagewert von 92% und einen negativen Vorhersagewert von 64%. Cholesteatome unter 4 mm und leere Retraktionstaschen wurden nicht zuverlässig dargestellt. In Kombination mit dem Ergebnis der Otoskopie stieg der negative Vorhersagewert auf 83%.
Schlussfolgerung: Die Optimierung der präoperativen Planung ist derzeit der wesentliche Beitrag der HASTE DW-MRT bei pädiatrischen Cholesteatom-Patienten. Die aktuelle Technik kann kleine Cholesteatome und leere Retraktionstaschen nicht zuverlässig darstellen. Da Cholesteatome bei Kindern häufig aggressiver wachsen, bleibt kritisch zu diskutieren in welchen Fällen eine „second-look“-Operation durch die MRT ersetzt werden kann.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.