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Sinugene intrakranielle Komplikationen im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Rationale: Sinugene intrakranielle Komplikationen im Kindesalter sind aufgrund subtiler Diagnostik und frühzeitiger antibiotischer Therapie selten. Dabei hat sich der Therapieansatz geändert. Mit 2 aktuellen Fällen sollen das Vorgehen und der Verlauf illustriert werden.
Fallberichte: Ein 10-jähriger Junge entwickelte 6 Wochen nach klinisch erfolgreich behandelter NNH-Infektion eine sher schmerzhafte teigige Schwellung der temporalen Stirnregion. Bei freien NNHs zeigte das CT eine deutliche Knochendestruktion des Os frontale. Die neurochirurgische Intervention erbrachte eine Stirnbeinostitis mit Knochensequestern und epiduralem Empyem. Die Sequester wurden entfernt, das Empyem gespült und drainiert. Unter antbiotischer Abdeckung war der Heilungsverlauf regelrecht.
Ein 15-jähriger erkrankte im Rahmen einer akuten Sinusitis an einer bakteriellen Meningitis und wurde zunächst konservativ behandelt. Nach Entwicklung einer Halbseitensymptomatik mit Dysarthrie wurde dann die endonasale NNH-Sanierung durchgeführt mit einer Pansinusdrainage. Trotzdem ergab sich eine Meningoenzephalitis mit tonisch-klonischen Anfällen. Die 3-wöchige intensivmedizinische Therapie führte zur weitgehenden neurologischen Restitution, sodass eine Verlegung in eine Reha-Klinik möglich war.
Schlussfolgerung: Die beiden Kasuistiken zeigen welche Foudroyanz sinugene Infektionen im Kindesalter haben können und stellen die Bedeutung der HNO-ärztlichen Diagnostik und Therapie heraus. Entgegen der herrschenden Lehrbuchmeinung erscheint bei der Stirnbeinosteomyelitis ein umschriebenes operatives Vorgehen möglich zu sein.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.