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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Die einzeitige Cochlea-Implantat-Voruntersuchung in Intubationsnarkose bei Kindern

Meeting Abstract

  • corresponding author Barbara Vaerst - Uniklinikum Frankfurt/ HNO, Frankfurt/M.
  • Sabine Kramer - Uniklinikum Frankfurt/ Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Uniklinikum Frankfurt/ HNO, Frankfurt/M.
  • Marc Diensthuber - Uniklinikum Frankfurt/ HNO, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod464

doi: 10.3205/16hnod464, urn:nbn:de:0183-16hnod4642

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Vaerst et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine umfassende Abklärung von Schwerhörigkeit ist bei Kindern aufgrund der nicht ausreichenden Compliance zeitaufwendig und nicht immer aussagekräftig. Um innerhalb kurzer Zeit eine valide Diagnostik zu ermöglichen, bietet die HNO-Klinik der Goethe-Universität Frankfurt/Main für Kinder eine einzeitige CI-Voruntersuchung (Ohrmikroskopie, ggf. PZ/PD, Nasenracheninspektion, ggf. Adenotomie, BERA, cCT, cMRT) in Intubationsnarkose an. Ziel dieser Studie war die Evaluation der CI-Voruntersuchung hinsichtlich Dauer, Risiken und Ergebnissen.

Methoden: Retrospektiv untersucht wurden die in der Zeit von 2011 bis 2014 durchgeführten einzeitigen CI-Voruntersuchungen an Kindern unter 6 Jahren (n=150). Dabei wurden die Ergebnisse in der Gruppe der Kleinkinder (1-6 Jahre; n=60) verglichen mit der Gruppe der Kleinstkinder (<1 Jahr; n=90).

Ergebnisse: Bei 32 Kleinkindern (53,3%) wurde eine Parazentese durchgeführt, 10 Kleinkinder (16,7%) erhielten eine Paukendrainage und 12 Kleinkinder (20%) benötigten eine Adenotomie. Bei 43 Kleinkindern (71,7%) ergab sich nach Abschluss der Voruntersuchung die Indikation für eine Cochlea-Implantation. Beim Vergleich mit der Gruppe der Kleinstkinder zeigte sich, dass in dieser Gruppe eine längere Narkosedauer erforderlich war (228 ± 37 min bzw. 248 ± 65 min) und wesentlich seltener eine Adenotomie durchgeführt wurde (2%). Bei keinem der Kinder in beiden Gruppen trat im Rahmen der Voruntersuchung eine Komplikation auf.

Schlussfolgerungen: Die Durchführung der einzeitigen CI-Voruntersuchung in Intubationsnarkose bietet sowohl für Kleinstkindern unter 12 Monaten, als auch für Kleinkindern bis 6 Jahre die Möglichkeit einer komplikationsarmen und raschen Diagnosesicherung und ggf. Indikationsstellung für eine Cochlea-Implantation.±

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.