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Mechanismen der temperaturabhängigen auditorischen Synaptopathie
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Verschiedene Punktmutationen im Gen für das haarzellspezifische Protein Otoferlin führen zu einer auditorischen Synaptopathie. Die cochleären Verstärkungsmechanismen und Hörschwellen sind weitgehend erhalten, aber das Sprachverstehen und die FAEP sind deutlich pathologisch und es tritt eine ausgeprägte Hörermüdung auf. Bei einigen Patienten, u.a. mit der Punktmutation I515T im Otoferlin-Gen kommt es zu einer ungewöhnlichen Temperatur-Sensitivität: schon bei geringer Erhöhung der Körpertemperatur tritt eine ausgeprägte Hörverschlechterung auf.
Bei unserer umfangreichenden Charakterisierung einer Otof-I515T-Knockin-Mausmutante fanden wir bei physiologischer Temperatur eine deutlich pathologische Adaptation und verzögerte Erholung von der Adaptation. Unsere Befunde stimmten gut mit dem Phänotyp der Patienten mit der gleichen Mutation überein und lassen vermuten, dass der Schweregrad des Phänotyps bei Otof-Mutationen von der residualen Expression von Otoferlin an der Plasmamembran abhängt. Bei höherer Temperatur wurde Otoferlin vermindert exprimiert und es fand eine Umverteilung von der Membran ins Zytoplasma statt. Während die Haarzell-Exozytose auch bei normalen Haarzellen ganz ausgeprägt von der Temperatur abhängig war, war dies bei den FAEP-Amplituden nur wenig der Fall. Wir haben Hinweise darauf, dass geringe molekulare Unterschiede zwischen Mäuse- und Menschen-Otoferlin erklären könnten, warum die Temperatur-Sensitivität beim Menschen stärker ausgeprägter ist als bei Mäusen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.