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Ergebnisse der Mittelohrrekonstruktion im Gesamtkonzept der Therapie von Patienten mit hochgradigen Ohrmuschelfehlbildungen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Schwere Ohrmuschelfehlbildungen sind typischerweise mit einer Atresia auris congenita und einem daraus resultierenden Schalleitungsblock von 50–60 dB verbunden. Neben der Ohrmuschelrekonstruktion ist eine hörverbessernde Operation oder alternativ eine Hörgeräteversorgung im Einzelfall zusätzlich zu erwägen. Ziel unserer Arbeit war es, die von uns in den vergangenen 5 Jahren durchgeführten Ohrmuschel- und Mittelohrrekonstruktionen zu analysieren.
Material und Methoden: Hierzu verglichen wir die audiologischen Daten von 31 Patienten präoperativ und 6 Monate bis 2 Jahre postoperativ. Um eine mögliche Korrelation dieser Befunde mit dem Schweregrad der Felsenbeinanomalie zu identifizieren, stellten wir diese Befunde ergänzend dem Bewertungssystem für fehlgebildete Felsenbeine nach Siegert gegenüber.
Ergebnisse: Es fand sich eine breite Variabilität der postoperativen Hörschwellen mit einem Intervall von 5 bis 50 dB Verbesserung, im Mittel 18,23 dB. Die Ergebnisse blieben bis zu einer maximalen Nachbeobachtungszeit von 2 Jahren im Mittel stabil. Eine Korrelation zwischen dem Grad der Felsenbeinanomalie und dem audiologischen Ergebnis zeigte sich nicht.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir im Mittel eine Verbesserung um 18,23 dB durch eine Atresie-Operation erzielen können. Hiermit decken sich unsere Ergebnisse weitgehend mit internationalen Resultaten. Nichts desto trotz sind diese Ergebnisse prinzipiell schlechter als die die mit knochengekoppelten Hörgeräten oder aktiven Mittelohrimplantaten potenziell erzielbaren Resultate. Daher muss die Empfehlung für eine Gehörgangs- und Mittelohrrekonstruktion sehr individuell diskutiert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.