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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Einfluss von Kontaktfläche und Kraft auf die Knochenleitungsübertragung mit externem Druck und neuartiger Klebefixation

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod446

doi: 10.3205/16hnod446, urn:nbn:de:0183-16hnod4460

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Siegert.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel dieser experimentellen Studie war es,

  • den Einfluss von Kontaktfläche und Kraft auf die Knochenleitungsübertragung objektiv zu messen und
  • die audiologischen Möglichkeiten einer Ankopplung ohne Kraft mit einer neuen Klebetechnik zu bestimmen.

Methoden: Bei 20 normalhörenden Probanden wurde das Sophono MPO System retroaurikulär angekoppelt. Das System wurde elektronisch via DAI mit Tönen zwischen 0,5 und 6 kHz und rosa Rauschen stimuliert. Die Energietransmission wurde an den Oberkieferzähnen mit einem Accelerometer gemessen. Die relativ verglichenen Parameter waren

  • Kontaktfläche, variiert durch unterschiedliche Basisplatten mit Flächen zwischen 2 und 8 cm² und
  • Kraft, eingestellt durch ein justierbares Stirnband und geklebte Basisplatten bei verschiedenen Kopfpositionen.

Insgesamt wurden so Kräfte von -0,2 N bis 6 N eingestellt.

Ergebnisse: Die Kontaktfläche hatten praktisch keinen Einfluss (<5dB) auf die Energieübertragung. Eine mit der Kraft steigende Energieübertragung zeigte sich bis 4 N vorwiegend bei den tiefen Frequenzen (20 dB bei 0,5 kHz vs. 5 dB bei 6 kHz). Im Bereich von - 0,5 bis + 0,5 N (Klebetechnik) entsprachen die Energieübertragungen denen bis + 1 N (Stirnband).

Schlussfolgerungen: Bei der konventionellen Knochenleitungsversorgung mit dem Sophono MPO System ohne Hautausdünnung spielt die Kontaktfläche keine und die Andruckkraft nur für die tiefen - ohnehin besser anzukoppelnden - Frequenzen eine Rolle für die Energieübertragung, so dass

  • die Kontaktfläche nur nach dem Tragekomfort gewählt werden kann und adaptierende Zwischenschichten überflüssig sind,
  • geringe, komfortable Andruckkräfte bei darauf justierter Hörsystemanpassung anzustreben sind und
  • die Klebetechnik eine neue Option der Hörsystemanpassung darstellen kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.