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Molekulare und morphologische Veränderungen in den Cochleae von Cav1.3 Knockout-Mäusen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Cav1.3 Knockout (KO)-Mäusen fehlt der spannungsgesteuerte L-Typ Calciumkanal Cav1.3. Dieser Kanal kontrolliert in Haarzellen des Innenohrs die Neurotransmitter-Ausschüttung und sein Fehlen führt zum Entwicklungsdefekt cochleärer Strukturen. Ziel der vorliegenden Studie ist die Darstellung früher molekularer Schäden und morphologischer Veränderungen. Basierend auf diesen Befunden könnte die Cav1.3 KO-Maus als Modell für therapeutische Interventionen zum Schutz der Haarzellfunktion sowie zur Regeneration der auditorischen Nervenfasern dienen.
Methoden: Cochleae wurden aus Wildtyp- und KO-Mäusen isoliert und mit PFA (4%) fixiert. Nach spezifischer immunzytochemischer Färbung (ICC) wurde die Anzahl der Ribbons pro innerer Haarzelle bestimmt. Für die Darstellung struktureller Veränderungen erfolgte die Scanning Laser Optical Tomography (SLOT) an ganzen, dekalzifizierten, optisch aufgeklarten und gefärbten Cochleae. Für die Visualisierung von myelinisierten Nervenfasern wurden Cochleae mit Osmium angefärbt.
Ergebnisse: Die Kombination von SLOT und ICC bietet einen Überblick über die ganze Cochlea und zeigt gleichzeitig spezifische zelluläre Strukturen (Haarzellen und afferente Nervenfasern). Die Anzahl der Ribbons ist in der Cav1.3 KO-Maus im Vergleich zum Wildtyp reduziert. Zusätzlich konnte eine leicht reduzierte Myelinisierung der afferenten Nervenfasern gezeigt werden.
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass SLOT eine geeignete Methode für die Otologie ist, insbesondere für die in toto Visualisierung der Cochlea. Anhand der verschiedenen Methoden konnten wir zeigen, dass der degenerative Prozess in der Cav1.3 KO-Maus um den postnatalen Tag 9 (P9) in den basalen und medialen Bereichen der Cochlea beginnt und um P20 den apikalen Bereich erreicht.
Unterstützt durch: Das Projekt wurde durch das Exzellenzcluster Hearing4all unterstützt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.