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Vergleichende klinische Studie zweier etablierter Frageninventare mit Sprachaudiogrammen zur postoperativen Kontrolle des Sprachverstehens nach Cochlea-Implant Versorgung
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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In der postoperativen Diagnostik nach CI Versorgung werden neben dem Verstehen auch Daten zur subjektiven Zufriedenheit erhoben. In der vorliegenden Studie werden die Frageninventare Göteborger Profil (GP) und Oldenburger Inventar (OI) zu festen Intervallen (3, 6, 9, 18, 24, 36 und 60 Monate) analysiert. Sie werden weiterführend mit den Daten zum Sprachverstehen in Ruhe und im Störschall (Freiburger Wörter @70dBSPL; adaptiver OLSA im Störschall) verglichen. Dabei wurden insgesamt 1341 Fragebögen und zugehörige Sprachaudiogramme von erwachsenen Patienten (>18 Jahre) in einem Zeitraum von September 1999 bis September 2011 in der HNO-Klinik des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel ausgewertet.
Beide Fragebögen wiesen ein hochsignifikantes Absinken (p<0,01) des Gesamt-Scores schon zum 2-Jahrestermin auf. Es konnte gezeigt werden, dass eine Korrelation von r=0,83 bzw. r=0,86 zwischen der mittleren zeitlichen Veränderung des Wortverstehen und dem Score der Frageninventare GB und OI besteht. Beide Frageninventare zeigen eine gute Übereinstimmung und erzielen nach 2 Jahren eine Korrelation von 0,81.
In vorangegangenen Studien konnte gezeigt werden, dass das GP eine Redundanz im Bereich der beiden Handicap-Faktoren aufweist. Dies wird im OI in einem item („Psychosoziale Folgen“) suffizient abgebildet. Weiterhin ist die Differenzierung beim Sprachverstehen im OI als wichtige Zusatzinformation wertvoll (Blum, R et al 2002).
Es kann nachgewiesen werden, dass OI und GB hinsichtlich der Entwicklung des Sprachverstehens nach CI-Versorgung ein gutes Instrument zur Quantifizierung der Hörleistung darstellen. Aufgrund der hohen Korrelation beider Inventare erscheint der Einsatz eines einzelnen Fragebogen—Inventars in der postoperativen Diagnostik ausreichend.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.