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Hörrehabilitation mit CI nach translabyrinthärer AN-Resektion
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Fibrosierungen oder Verknöcherungen des Innenohres treten meistens durch einen entzündlichen oder vaskulären Prozess auf (z.B. Otitis media, Meningitis, Labyrinthitis, Sepsis), werden jedoch auch nach einer Operation oder einem Trauma beschrieben. Nach einer translabyrinthären Tumorresektion, z.B. eines Akustikusneurinoms (AN), ist die Fibrosierung der Cochlea ein Hauptpunkt, der die Hörrehabilitation mit einem Cochlea Implantat (CI) einschränken kann.
Material und Methoden: Retrospektive Höranalyse von Patienten (n=5) mit uni- oder bilateralen Akustikusneurinomen nach translabyrithärer Resektion. Bei allen Patienten wurde der Grad der Sklerosierung der Cochlea durch MRT Untersuchungen beschrieben und geeignete Kandidaten erhielten in einem zweizeitigen Vorgehen ein CI zur Hörrehabilitation. Zudem wurde die Zeitspanne bis zur Sklerosierung mit und ohne Contour-Advance-Tiefenelektrode untersucht.
Ergebnisse: Der Hörerfolg mittels CI war gut mit einem Durchschnittshörerfolg von 65-70% bei 65dB im Freiburger Sprachtest. Der Gebrauch einer Contour-Advance-Tiefenelektrode scheint die Sklerosierungszeit zu verlängern (durchschnittlich 3 Monate vs. mehr als 8,5 Monate).
Schlussfolgerung: Bei der Hörrehabilitation nach translabyrinthärer AN-Resektion scheint die Zeitplanung bei einem zweizeitigen Vorgehen aufgrund der Sklerosierung der Cochlea ein entscheidender Faktor zu sein. Eine Möglichkeit, diese Zeitspanne zu verlängern, wäre die Insertion eines Platzhalters in die Cochlea (aktuell off-label, z.B. Contour-Advance-Tiefenelektrode). Zur genaueren Reevaluierung der so möglichen Zeitspanne bis zur Sklerosierung sowie der Nebenwirkungen sollten jedoch weitere Studien mit einer höheren Patientenzahl durchgeführt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.