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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Gesundheitsbezogene, krankheitsspezifische Lebensqualität bei Otosklerosepatienten- eine prospektive Untersuchung

Meeting Abstract

  • corresponding author Susen Lailach - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Tina Schenke - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Ingo Baumann - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Mark Praetorius - HNO-Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Thomas Beleites - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Thomas Zahnert - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Marcus Neudert - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod363

doi: 10.3205/16hnod363, urn:nbn:de:0183-16hnod3630

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Lailach et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Hörverlust führt bei Otosklerosepatienten zu deutlichen Einschränkungen in der Kommunikation und zu sozialem Rückzug. Anliegen dieser Studie war die Evaluation der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQOL) bei Otosklerosepatienten mittels eines krankheitsspezifischen, deutschsprachigen Messinstrumentes.

Methoden: Eine alpha-Version des „Stapesplasty Outcome Test“ wurde entwickelt und eine statistisch begründete Itemreduktion vorgenommen. Der resultierende Fragebogen mit 25 Fragen (SPOT-25) wurde validiert. Die HRQOL wurde prospektiv bei 40 Patienten mit Otosklerose vor und 6 Monate nach Stapesplastik mittels SPOT-25, Hearing Handicap Inventory for Adults (HHIA) sowie des Glasgow Benefit Inventory (GBI) evaluiert und mit audiometrischen Parametern korreliert. Die erhobenen Parameter wurden mit einer ohrgesunden Kontrollgruppe verglichen.

Ergebnisse: Patienten mit Otosklerose zeigten eine signifikante Beeinträchtigung der HRQOL im Gesamtscore sowie in den einzelnen Subscores (Hörfunktion, Auswirkung des Tinnitus, psychisches Befinden und soziale Einschränkung) des SPOT-25 verglichen mit einer ohrgesunden Kontrollgruppe. Der Pure-Tone-Average sowie die Speech-Reception-Treshold korrelierten gut mit dem Gesamtscore sowie der Hörfunktion. Postoperativ zeigte sich eine signifikante Verbesserung der HRQOL in allen Skalen des SPOT-25 sowie des HHIA. Der GBI zeigte einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität postoperativ.

Schlussfolgerungen: Stapesplastiken führen zur Verbesserung der HRQOL von Otosklerosepatienten. Da Hörergebnisse nur eingeschränkt die Lebensqualität wiederspiegeln, ist eine Einbeziehung valider krankheitsspezifischer Messinstrumente sowohl in der Outcome-Forschung als auch in der klinischen Routinediagnostik eine wichtige Herausforderung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.