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Stellenwert der Elektrocochleographie und des Klockhoff-Tests bei der Diagnostik des M. Menière
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Die Inzidenz des M. Menière beträgt weltweit zwischen 17 und 350 pro 100 000 Einwohner im Jahr. Die Pathogenese des M. Menière ist weitgehend unklar.
Ein endolymphatischer Hydrops gilt als Marker, jedoch nicht mehr als Ursache eines M. Menière. Ziel der vorliegenden Studie ist, den klinischen Wert der invasiven und nicht-invasiven Methoden in der Diagnostik eines endolymphatischen Hydrops bei Patienten mit klinischem Verdacht auf M. Menière zu untersuchen.
Material und Methoden: Unterucht wurden retrospektiv 80 Patienten mit dem typischen klinischen Bild eines M. Menière. Es erfolgte der Vergleich zwischen Elektrocochleographie und Klockhoff-Test bei 37 Frauen und 43 Männer zwischen 23 und 79 Jahren. Bei etwa drei Viertel der Patienten war das linke Innenohr betroffen. Bei der ECochG verwendeten wir als akustische Stimuli Breitband-Klickreize von 0,1 ms Dauer bei 4 kHz. Die Reizintensität betrug 95 dBnHL.
Druck und Sog-Stimuli wurden separat appliziert, die Kurven anschließend addiert, danach Basis- (BASE), Aktionspotenzial (AP) und Summationspotenzial(SP) im Elektrocochleogramm markiert. Als Grenzwerte für den Hinweis auf einen endolymphatischen Hydrops wurde der SP/AP-Quotient > 0,33 verwendet.
Beim Klockhoff-Test erfolgt die orale Gabe einer gewichtsadaptierten 85-prozentigen Glycerollösung (1,2ml/kg KG). Der Test wurde als positiv definiert, wenn im Tonschwellenaudiogramm mindestens in drei benachbarten Frequenzen eine Verbesserung von 10 dB nachweisbar war.
Ergebnisse: Bei der ECochG konnte eine Sensitivität von 60 %, beim Klockhoff-Test von 47,5 % erzielt werden. Bei der insgesamt geringen Sensitivität ist der routinemäßige Einsatz der invasiveren ECochG bei der Diagnostik des M. Menière abzuwägen, stellt aber ein sicheres Kriterium der Menière-Diagnostik dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.