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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Cochlea-Versorgung bei einseitig und asymmetrisch ertaubten Patienten – wie hoch ist der Hörgewinn?

Meeting Abstract

  • corresponding author Laura Holtmann - Uniklinikum Essen, Essen, Deutschland
  • Katarina Jakic - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenklinik, Uniklinikum Essen, Essen
  • Melanie Teschendorf - Praxis, Gelsenkirchen
  • Heike Bagus - Praxis, Essen
  • Stephan Lang - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinikum Essen, Essen
  • Diana Arweiler-Harbeck - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod334

doi: 10.3205/16hnod334, urn:nbn:de:0183-16hnod3340

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Holtmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Für Patienten mit einseitiger Taubheit und Patienten mit einer asymmetrischen Schwerhörigkeit stellt die Cochlea Implantation eine Therapieoption dar. Ziel der Arbeit war es aufzuzeigen, in welchem Maße diese Patientengruppen von einem Cochlea Implantat profitieren.

Material und Methoden: 14 Patienten mit einseitiger Ertaubung und 44 Patienten mit asymmetrischem Hörverlust wurden nach jeweils einseitiger Cochlea Implantation untersucht. Anhand von Standard-Testverfahren wurden das Hör-Sprachverständnis (Ruhe und Störgeräusch) sowie bei den einseitig Ertaubten das Lokalisationsvermögen ermittelt. Die Patienten erhielten Fragebögen (HHIE, Oldenburger Inventar, APHAB) zur Erfassung des Hör-Handicaps und des subjektiven Hörgewinnes.

Ergebnisse: Die Patienten mit einseitiger Ertaubung wiesen einen Zeitraum von progredienter Hypakusis bis Ertaubung von 3,8 Jahren auf, die asymmetrisch Ertaubten von 10,15 Jahren (Mittelwerte). Die Nachbeobachtungsdauer betrug durchschnittlich 24 Monate. Bis auf wenige Ausnahmen profitierten die Patienten in Bezug auf ihr Hör-Sprachverständnis und das räumliche Hörverständnis. Subjektiv profitierten auch bimodal versorgte Patienten. Die Entwicklung des Hör-Sprachverstehens sowie der subjektiv empfundene Hörgewinn fallen jedoch individuell unterschiedlich aus.

Schlussfolgerung: Patienten mit einseitiger oder asymmetrischer Ertaubung profitieren von einem Cochlea Implantat. Jedoch sind eine gezielte Patientenselektion, eine realistische Erwartungshaltung sowie eine hohe Trainingsbereitschaft seitens des Betroffenen entscheidend für den Therapieerfolg.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.