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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Die intraoperative Messung cochleärer Mikrophonpotentiale zur Funktionskontrolle des Innenohres während der CI-Implantation – eine prospektive klinische Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Victor Helmstädter - HNO-Klinik der MHH, Hannover
  • Sabine Hauman - HNO-Klinik der MHH, Hannover
  • Hannes Maier - HNO-Klinik der MHH, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik der MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod329

doi: 10.3205/16hnod329, urn:nbn:de:0183-16hnod3292

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Helmstädter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel heutiger CI-Implantationen muss es sein, ein vorhandenes Resthörvermögen zu bewahren. Dieses wird durch atraumatische Insertionstechniken und durch spezielle Elektrodendesigns erreicht. Zusätzlich ist ein intraoperatives Monitoring wünschenswert, welches dem Operateur Rückmeldung über den Innenohrzustand gibt. Ziel dieser Studie war es daher, eine Methode der intraoperativen Elektrocochleographie zu entwickeln.

Methoden: Patienten mit unterschiedlichem Resthörvermögen (n = 16) wurden im Rahmen regulär indizierter CI-Operation eingeschlossen. Nach den üblichen operativen Schritten erfolgte eine akustische Stimulation unter Berücksichtigung der Hörschwelle zwischen 0,25 und 4 kHz bei 60 bis 110 dB nHL. Elektrische Reizantworten wurden rundfensternah über eine cotton-wick-Elektrode abgeleitet und mit einer Nicolet Synergy EDX (Natus) aufgezeichnet. Die Datenanalyse erfolgte mit einer Matlab-basierten Software.

Ergebnisse: Abhängig von der frequenzspezifischen Hörschwelle konnten cochleäre Mikrophonpotentiale (CMs) in der Mehrzahl der Patienten detektiert werden. Dabei war die Amplitude abhängig von der Stimulationslautstärke, wobei keine signifikanten Änderungen der CM-Schwelle vor und nach der Elektrodeninsertion auftraten. Während der Insertion zeigte die CM-Amplitude in den meisten Fällen keine signifikante Größenänderung. Die tonaudiometrischen Hörschwellen änderten sich in diesen Fällen nicht.

Schlussfolgerungen: Die intraoperative Messung extracochleärer CM-Potentiale ist möglich und kann als ‚online‘-Überwachung während der Elektrodeninsertion genutzt werden. Amplitudenänderungen spiegeln möglicherweise ein Trauma wider. Ziel ist es, diese Methodik weiter zu automatisieren und im klinischen Alltag als Routineverfahren zu etablieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.