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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Eine neue Methode zur effektiven Lokalanästhesie von Gehörgang und Trommelfell

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kai Helling - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universitätsmedizin Mainz, JGU, Mainz
  • Miklos Toth - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod328

doi: 10.3205/16hnod328, urn:nbn:de:0183-16hnod3289

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Helling et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im klinischen Alltag finden sich zahlreiche Eingriffe am Gehörgang und Trommelfell, die eine schnell wirksame und effektive Lokalanästhesie erfordern. Dabei zeigte sich, dass vor allem die Infiltration im Bereich des knöchernen Gehörgangs wesentlichen Einfluss auf die Wirksamkeit der Anästhesie hat.

Methode und Material: Experimentell: An drei formalinfixierten Felsenbeinpräparaten wurde die Nervenstrukturen von Gehörgang und Trommelfell untersucht.

Klinisch: An 100 fortlaufend behandelten Patienten wurde im Rahmen einer Ohroperation eine ausschließliche Infiltrationsanästhesie im Bereich Gehörgangdachs mit 0,2–0,3 ml Ultracain 1 % mit Suprarenin durchgeführt. Anschließend wurde jeweils quadrantenweise die Qualität der Anästhesie von Gehörgang und Trommelfell durch Austasten mit einer Knopfsonde beurteilt.

Ergebnisse: Die wesentlichen Anteile des Gehörgangs und Trommelfells werden durch den N. auriculotemporalis versorgt, welcher entlang der Fissura tympanosquamosa verläuft.

Nach Lokalanästhesie fand sich in allen Fällen eine vollständige Schmerzfreiheit im Bereich der hinteren und oberen Gehörgangsanteile und aller Abschnitte des Trommelfells. Bei etwa 15% der Patienten war der vordere untere Gehörgangsabschnitt nicht vollständig schmerzfrei.

Schlussfolgerungen: Die hohe Effektivität dieser Form der Lokalanästhesie erleichtert es im klinischen Alltag schnell kleinere Eingriffe am Gehörgang oder Trommelfell durchzuführen. Beachtet werden muss allerdings die teilweise Schmerzempfindlichkeit bei der Injektion. Hier hat sich ein kleines kutanes Depot bewährt, bevor mit der Nadel der Knochenkontakt gesucht wird.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.