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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Die einzeitige 3-fache Bogengangsokklusion mit Cochlea-Implantat-Versorgung bei therapierefraktärem einseitigem Morbus Meniére mit funktioneller Taubheit

Meeting Abstract

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  • corresponding author Gunnar Doobe - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Ingo Todt - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Jan Wagner - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Reiner Seidl - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arneborg Ernst - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod292

doi: 10.3205/16hnod292, urn:nbn:de:0183-16hnod2921

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Doobe et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Wird eine dekompensierte vestibuläre Symptomatik bei therapierefraktärem Morbus Menière (MM) von einer einseitigen funktionellen Surditas begleitet, kann die Kombination aus destruierender Innenohrchirurgie und CI-Versorgung (CI) sinnvoll sein. Diese Studie untersucht den Behandlungserfolg einer einzeitigen Okklusion aller Bogengänge und CI.

Methoden: Bei vier Patienten (P1) mit rezidivierendem Vertigo bei einseitigem, therapierefraktärem MM sowie funktioneller Surditas wurden einzeitig die 3-fache Bogengangsokklusion mit CI durchgeführt. Patientin (P2) wurde bei persistierender vestibulärer Symptomatik nach primärer Saccusexposition mit Okklusion des lateralen Bogengangs im Intervall einzeitig labyrinthektomiert und mit einem CI versorgt. Der Behandlungserfolg wurde durch den Verlauf des DHI beurteilt. Auch der audiologische Erfolg des CI wurde ermittelt.

Ergebnisse: Präoperativ zeigte die DHI-Auswertung aller Patienten ausgeprägte Defizite. Alle Patienten litten unter funktioneller Surditas der betroffenen Seite. Postoperativ zeigte sich der Schwindel in allen Fällen (P1) deutlich rückläufig. P2 berichtete nach lateraler Bogengangsokklusion und Saccusexposition von Schwankschwindel unter Wegfall des Drehschwindels. Nach Labyrinthektomie und CI war auch hier eine gute Vertigo-Kontrolle möglich. Das CI erbrachte in allen Fällen sehr gute sprachaudiometrische Ergebnisse.

Fazit: Die einzeitige Okklusion aller Bogengänge mit CI bietet eine effektive Option bei konservativ nicht kontrollierbarem Vertigo und funktioneller Surditas bei nachgewiesen einseitigem MM. Im Vergleich zur Labyrinthektomie stellt die Bogengangsokklusion die weniger destruktive, jedoch chirurgisch anspruchsvollere Methode dar. Auf einen Funktionserhalt der Otolithenorgane muss geachtet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.