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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

„Crushed cartilage“ in der Ohrchirurgie

Meeting Abstract

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  • corresponding author K.-Wolfgang Delank - Städt.HNO-Klinik, Ludwigshafen, Deutschland
  • Roman Ziegler - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • Guido Wolferts - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod287

doi: 10.3205/16hnod287, urn:nbn:de:0183-16hnod2875

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Delank et al.
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Gliederung

Text

Autologer „crushed cartilage [cc]“ gilt in der Rhinochirurgie seit langer Zeit als bewährtes Standardimplantat. Die vorliegende Pilotstudie widmet sich der Frage, ob cc auch in der rekonstruktiven Ohrchirurgie vorteilhaft verwendet werden kann. Bei 11 Patienten wurde Knorpel aus dem Cavum conchae entnommen, mit einem handelsüblichen, rhinochirurgischen Knorpel-„Crusher“ bearbeitet und zum Aufbau der hinteren Gehörgangswand (4), zur Mastoidhöhlenobliteration (5) sowie zur Tympanoplastik (2) eingesetzt. Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 3.2 Monaten konnte bei 9 Pat. eine komplette biologische Integration und Epithelisierung des cc ohrmikroskopisch festgestellt und videodokumentiert werden. Der cc bleibt stabil und vital, wie sich anhand histologischer Stichproben nachweisen lässt. Cc wirkt sich im Vergleich zu anders konfigurierten Knorpelelementen (z.B. Chips) nicht nachteilig auf die akustische Funktion der (rekonstruierten) Ossikelkette aus. Der Hauptvorteil von cc ist seine vliesartige, dünne und leicht modifizierbare Form, die ihn von Knorpelchips, Palisaden etc. unterscheidet. Mit Cc können Lücken, Spalten und Rezessus im OP-Situs präzise geglättet und geschlossen werden. Die mitunter zeitintensive Präparation und Modellierung von Knorpelsegmenten entfällt, Überhänge und Unregelmäßigkeiten in der Kontur der rekonstruierten Gehörgangswand werden vermieden. Eine appositionelle Osteoneogenese, die gelegentlich nach der Verwendung von Knochenmehl auftritt, tritt beim Einsatz von cc nicht auf. Eine abschließende Bewertung dieser innovativen OP-Technik ist naturgemäß noch nicht möglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.