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Eine langfristige medizinische und technische Nachsorge ist notwendig: Ein Analyse von 1588 Cochlea-Implantaten
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Als Therapie einer ausgeprägten Schwerhörigkeit hat sich die Cochlea-Implantation (CI) weltweit als Standardverfahren etabliert. Dennoch kann es nach einer Cochlea-Implantation zu einer medizinisch oder technisch bedingten Funktionsstörung kommen, welche einen Implantataustausch notwendig macht. Ziel dieser Untersuchung war es, den Zeitpunkt des Implantatausfalls bzw. des Implantataustausch zu analysieren.
Ausgewertet wurden insgesamt alle 1588 CIs, welche im Zeitraum von 1987 bis 2013 in unserer Klinik implantiert wurden. Analysiert wurde anschließend der Zeitraum von der Implantation bis zum notwendig gewordenen Implantatwechsel.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass es in insgesamt 142 (8,9%) Fällen zu einem Implantatwechsel gekommen ist. Der Zeitraum zwischen der Implantation und der Re-Implantation zeigte eine sehr große Varianz (2 Tage bis 18,2 Jahre). Im Mittel lag der Re-Implantationszeitpunkt bei 1986 Tagen (5,4 Jahre). Nur 35% aller Reimplantationen fand innerhalb der ersten 2 Jahre und 47% innerhalb der ersten 4 Jahre statt. 18 % der Re-Implantationen fanden sogar erst nach 10 Jahren statt.
Insgesamt mußten 8,9% aller Cochlea Implantate auf Grund verschiedener Ursachen im Laufe der Zeit ausgetauscht werden. Im Laufe der Zeit kam es nach Implantation zwar zu einem kontinuierlichen Absinken der Ausfallquote, dennoch müssen einige Cochlea-Implantate auch nach vielen Jahren noch ausgetauscht werden. Diese lange Dauer nach Erstimplantation zeigt deutlich, dass eine langfristige medizinische und technische Nachsorge von Cochlea-Implantaten notwendig ist und demzufolge in spezialisierten Zentren durchgeführt werden sollte.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.