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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Einfluss von psychischer Belastung auf Hörverbesserung nach Cochlea Implantation

Meeting Abstract

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  • corresponding author Petra Brüggemann - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Katharina Klee - HNO, Charité- Universitätsmedizin Berlin, CCM, Berlin
  • Birgit Mazurek - Tinnituszentrum, Charité- Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - HNO, Charité-Universitätsmedizin Berlin, CCM, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod279

doi: 10.3205/16hnod279, urn:nbn:de:0183-16hnod2793

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Brüggemann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte des Hörens verbessern sich durch die Implantation eines Cochleaimplantats. In dieser Arbeit sollen mit Hilfe eines standardisierten Interviews die Häufigkeit psychischer Diagnosen nach ICD10 bei Ertaubten und Veränderungen Prä zu Post-Implantation ermittelt werden. Dabei stellt sich die Frage, ob psychische Belastung oder Erkrankung einen direkten Einfluss auf das Hörresultat nach CI hat.

Methoden: Bei einer Stichprobe von 47 Operierten ein strukturiertes Interview zur Erfassung psychiatrischer Diagnosen (CIDI) vor und nach der Operation eingesetzt. Die Verbesserung der Hörfähigkeit wird über den Gesamthöreindruck im OL, das Sprachverstehen und der wahrgenommen Lebensqualität über den NCIQ erfasst. E soll gezeigt werden, ob die erzielte Verbesserung auch mit Angst- und Depressionswerten aus Selbstbeurteilungsfragebögen (GAD, ADS), einer Tinnitusbelastung (TF), der wahrgenommen Lebensqualität (SF36), dem psychologischen Stressniveau (PSQ) und Copingstrategien (COPE) zusammenhängen.

Ergebnisse: Nach CI ergaben sich erwartungsgemäß Verbesserungen der Hörfähigkeit, des Sprachverstehens und des allgemeinen Funktionsniveaus. Postoperativ verbessern sich die mit den Fragebögen erfassten Angst- und Depressionswerte, die Lebensqualität, die Tinnitusbelastung und Bewältigungsmöglichkeiten signifikant. In der Regressionsanalyse zeigt sich ein negativer Zusammenhang von präoperativ vorhandenen somatoformen Störungen mit der veränderten Hörfähigkeit (OL).

Schlussfolgerungen: Patienten mit Ertaubung sind psychisch durch affektive Störungen, Angststörungen und somatoforme Störungen (Tinnitus) signifikant stärker belastet als die Allgemeinbevölkerung. Nach CI profitieren die Betroffenen in vielen psychosozialen Bereichen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.