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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Die hohe Expression und nukleäre Lokalisation von Glyoxalase 1 ist einen prognostischer Marker für ein ungünstiges Überleben bei Patienten mit einem Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author Karim Zaoui - Univ. HNO-Klinik, Heidelberg
  • Christiane Gotzian - Univ. HNO-Klinik, Heidelberg
  • Thomas Fleming - Univ. Klinik für Endokrinologie, Heidelberg
  • Christa Flechtenmacher - Inst. für Pathologie, Heidelberg
  • Niels Grabe - Nationale Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg
  • Peter K. Plinkert - Univ. HNO-Kinik, Heidelberg
  • Jochen Hess - Univ. HNO-Klinik, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod251

doi: 10.3205/16hnod251, urn:nbn:de:0183-16hnod2519

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Zaoui et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Glyoxalase 1 (GLO1) ist ein Schlüsselenzym bei der Entgiftung von Methylglyoxal (MG)und bei zahlreichen humanen Malignomen dereguliert. Die klinische Bedeutung von GLO1 für Kopf-Hals- Tumoren wurde bis dato jedoch noch nicht aufgezeigt.

Methoden: Anhand eines retrospektiven Patientenkollektivs (n=163) mit Oropharynxkarzinomen (OPSCC) wurden immunhistochemische Färbungen von Gewebearrays durchgeführt. Mittels Kaplan-Meier Analyse und multivariater Cox-Regressionsmodelle erfolgte die Bestimmung prognostischer Werte. Der Effekt von MG bzw. GLO1-Inhibitoren auf HNSCC-Zelllinien wurde durch einen klonogenen Assay erhoben.

Ergebnisse: Eine prominente und primär nukleäre GLO1-Färbung konnte mit kürzerem progressionsfreien (PFS, p=0,003) und krankheitsspezifischen Überleben (DSS, p<0,0001) korreliert und als unabhängiger Risikofaktor für eine ungünstige Prognose (PFS [HR=4,308, p<0,001] und DSS [HR=3,987, p<0,001]) korreliert werden. Exogenes MG stimulierte in vitro die GLO1-Expression in FADU- und Cal27-Zellen und die Zytotoxizität bei hohen MG-Konzentrationen war abhängig von der GLO1 Expression. Jedoch war die verminderte Vitalität von Tumorzellen nach GLO1-Inhibition unabhängig von intrazellulären MG Level.

Fazit: Diese Studie unterstreicht die Rolle von GLO1 bei der OPSCC Pathogenese und belegt, dass eine prominente und nukleäre GLO1 Expression als prognostischer Biomarker für ein ungünstiges Überleben fungiert. OPSCC-Patienten mit hoher GLO1-Expression könnten daher von einer pharmakologischen Hemmung profitieren. Die Umsetzung dieser Hypothese erfordert jedoch die Validierung in präklinischen Modellen und ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden molekularen Prinzipien.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.