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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Wirkmechanismen des Polyphenols DPP-23 in der experimentellen Kopf-Hals-Onkologie

Meeting Abstract

  • corresponding author Johannes Taeger - Uniklinikum Würzburg, HNO, Würzburg
  • Agmal Scherzad - Uniklinikum Würzburg, HNO, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Uniklinikum Würzburg, HNO, Würzburg
  • Stephan Hackenberg - Uniklinikum Würzburg, HNO, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod232

doi: 10.3205/16hnod232, urn:nbn:de:0183-16hnod2326

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Taeger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Für das neuartige Polyphenol (E)-3-(3,5-dimethoxyphenyl)-1-(2-methoxy-phenyl)prop-2-en-1-on (DPP-23) konnten zytotoxische Effekte bei Kopf-Hals-Tumorzelllinien und humanen mensenchymalen Stammzellen in vitro nachgewiesen werden. Ziel der aktuellen Untersuchungen war es, die zugrunde liegenden Mechanismen von DPP-23 auf Kopf-Hals-Tumorzelllinien in vitro zu untersuchen.

Material und Methoden: Plattenepithelkarzinomzellen der Kopf-Hals-Region (HNSCC) sowie humane Nasenschleimhautzellen, Lymphozyten und mesenchymale Stammzellen wurden mit DPP-23 in Konzentrationen zwischen 0 und 40 µmol/l behandelt. Anschließend wurde oxidativer Stress über den Dihydrodichlorofluorescin-Diacetat (DCFH-DA) Test bestimmt. Zum Nachweis von DNA-Schäden diente der Comet Assay. Die Apoptosedetektion erfolgte über den Annexin-V-FACS-Assay.

Ergebnisse: Es war ein signifikanter dosisabhängiger Nachweis von oxidativem Stress bei HNSCC-Zelllinien, nicht aber bei humanen Lymphozyten nachweisbar. Im Comet Assay ergab sich bei humanen Nasenschleimhautzellen kein Anhalt für Genotoxizität. Im Annexin-V-FACS-Assay zeigte sich eine dosisabhängige Apoptoseinduktion bei HNSCC-Zellen und Lymphozyten.

Diskussion: Wie bereits in der Literatur vorbeschrieben, war eine selektive Induktion von oxidativem Stress durch DPP-23 bei Tumorzellen nachweisbar. Genotoxische Effekte scheinen keinen relevanten Einfluss zu haben. Eine Apoptose wurde aber auch bei gutartigen Zellen ausgelöst. Somit ist der Einsatz von DPP-23 als Chemotherapeutikum in der Kopf-Hals-Onkologie im Hinblick auf das Nebenwirkungsprofil fraglich. Diesbezüglich sind weitere Untersuchungen an malignen und benignen Zellen notwendig.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.