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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Zungenrekonstruktion mit anterolateralem Oberschenkeltransplantat (ALT) und Laryngomentopexie nach Glossektomie

Meeting Abstract

  • corresponding author Marek Reichenstein - EVK Düsseldorf, Düsseldorf
  • Markus Kapsreiter - EVK Düsseldorf, Düsseldorf
  • Daniel Weiss - EVK Düsseldorf, Düsseldorf
  • Ulrich Harréus - EVK Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod213

doi: 10.3205/16hnod213, urn:nbn:de:0183-16hnod2130

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Reichenstein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Rekonstruktion der Zunge mit Wiederherstellung einer guten Sprech- und Schluckfunktion nach einer subtotalen oder totalen Glossektomie mit Erhalt des Larynx stellt eine therapeutische Herausforderung dar. Der ALT bietet ideale Voraussetzungen zur Zungenrekonstruktion. Neben seiner flexibel wählbaren Gewebemasse ermöglicht das Transplantat auch ein maximales Ausmaß an Variabilität der Gewebebeschaffenheit. Durch den Primärverschluss der Entnahmestelle gewährt der ALT zusätzlich den Vorteil einer minimalen Morbidität der Spenderregion. Mitentscheidend für das funktionelle Ergebnis sind das Lappendesign, das adaptierte Volumen des zu hebenden Gewebes und die Verlagerung des Larynx nach kranioventral mittels Laryngomentopexie (LMP) bzw. –approximation.

Methoden: Bei Patienten mit totaler und subtotaler Glossektomie wurden die funktionellen Ergebnisse nach einer entsprechenden Zungenrekonstruktion retrospektiv untersucht. Bei allen Patienten wurde eine subtotale oder totale Glossektomie mit beidseitiger Neck Dissection und adjuvanter Radio-(Chemo)-Therapie durchgeführt. Die Dysphagie-bezogene Lebensqualität (LQ) wurde mit dem MD Anderson Dysphagia Inventory ermittelt. Der Artikulations-Handicap-Index diente der Beurteilung der Artikulations-bezogenen LQ. Evaluiert wurden zudem Notwendigkeit und Dauer der Tracheostomaanlage und PEG-Sonde.

Ergebnisse: Bei der Zungenrekonstruktion mittels ALT in Verbindung mit LMP nach Glossektomie mit Larynxerhalt konnten akzeptable funktionelle Ergebnisse u.a. mit Verschluss des Tracheostomas und PEG-Entwöhnung erreicht werden.

Schlussfolgerung: Der ALT in Verbindung mit LMP bietet eine verlässliche Rekonstruktionstechnik nach totaler oder subtotaler Glossektomie mit akzeptablen funktionellen Ergebnissen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.