gms | German Medical Science

Einleitung: ERCC1, XPF und XPA sind Kernproteine der Nukleotidexzisions- und DNA-Adduktreparatur (NER) und damit verantwortlich für die Korrektur von chemotherapie-induzierten DNA Schäden. Daher ist diesen Proteinen eine besondere Bedeutung hinsichtlich des Therapieansprechens und damit der Auswirkung auf das Gesamtüberleben beizumessen.

Methodik: Es wurden Gewebeproben eines Micro-Tissue-Arrays von 93-95 Patienten mit Plattenepithelcarcinomen der Mundhöhle mittels immunhistochemischer Färbung hinsichtlich ERCC1, XPF und XPA Expression untersucht. Die Ausprägungsgrade der Färbungen wurden dichotomisiert und das Gesamtüberleben mittels Kaplan Meier Kurven veranschaulicht.

Ergebnisse: Die Analyse von Patienten mit erhöhter ERCC1-Expression zeigte eine verringerte Überlebensrate im Vergleich zu Patienten mit niedriger ERCC1 Expression (p = 0,028). Die durchgeführte Multivariatanalyse konnte zudem ERCC1 als unabhängigen Prädiktor im Bereich der Mundhöhle verifizieren (p = 0,0123). In der Analyse von XPA konnte lediglich ein Trend mit verringertem Gesamtüberleben in der Kohorte mit erhöhter Proteinexpression beobachtet werden (p = 0,157). Die XPF-Proteinexpression zeigte keinen Einfluß auf das Gesamtüberleben in Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle.

Diskussion: In der vorliegenden Studie konnte ERCC1 als unabhängiger prognostischer Marker für Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle identifiziert werden. Dieses Ergebnis ist kongruent mit zuvor beschriebenen Untersuchungen und wahrscheinlich auf ein schlechteres Ansprechen auf platinbasierte Chemotherapien zurückzuführen. Weitere Untersuchungen werden notwendig sein, um ggf. lokoregionäre Unterschiede in der Bedeutung der DNA-Reparaturprotein-Expression aufzuzeigen bzw. o.g. Ergebnis für alle Kopf-Hals-Regionen zu bestätigen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.