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Metastasierung von Kopf-Hals-Tumoren – von den molekularen Grundlagen zur zielgerichteten Therapie
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Bei fast 50% der Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC) finden sich zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Halslymphknotenmetastasen, was die Prognose verschlechtert und eine Intensivierung der Therapie erfordert. In unseren in vitro- und in vivo- Untersuchungen beschäftigen wir uns mit dem Einfluss des SEC62-Gens auf die Tumormetastasierung und Möglichkeiten, dieses Gen als therapeutische Zielstruktur zu nutzen.
Methoden: Die SEC62-Expression wurde immunhistochemisch an 100 HNSCC-Gewebeproben untersucht und mit klinischen Daten korreliert. Eine SEC62-Überexpression und ein SEC62-knock-down wurden in HNSCC-Zellen durch eine Plasmid- bzw. siRNA-Transfektion induziert und der Einfluss auf die Zellmigration in verschiedenen Zellkultursystemen untersucht.
Ergebnisse: In den immunhistochemischen Analysen zeigte sich eine Überexpression des SEC62-Gens in >90% aller HNSCCs, wobei ein hoher SEC62-Expressionslevel mit einem signifikant kürzeren Überleben der Patienten einherging. Eine SEC62-Überexpression in HNSCC-Zellen führte zu einer Stimulation, ein SEC62-knock-down zu einer Hemmung der Zellmigration vermittelt über eine Beeinflussung der zellulären Calciumhomöostase. Mit dem Calmodulinantagonisten Trifluoperazin (TFP) ließ sich der Phänotyp eines funktionellen SEC62-knock-down in vitro imitieren.
Schlussfolgerungen: Eine SEC62-Überexpression ist entscheidend für die Metastasierung von HNSCCs und führt zu einer Verschlechterung der Prognose der Patienten. Mit TFP kann diese metastasierungs-stimulierende Wirkung von SEC62 in vitro antagonisiert werden. Ob TFP auch in vivo die lymphogene und hämatogene Metastasierung von HNSCCs unterdrücken kann, wird derzeit in entsprechenden Tiermodellen untersucht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.