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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Metastasierung von Kopf-Hals-Tumoren – von den molekularen Grundlagen zur zielgerichteten Therapie

Meeting Abstract

  • corresponding author Maximilian Linxweiler - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
  • Linda Schlegel - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
  • Florian Bochen - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
  • Hana Adisurya - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
  • Rainer Maria Bohle - Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut für Pathologie, Homburg/S.
  • Richard Zimmermann - Universität des Saarlandes, Institut für Medizinische Biochemie und Molekularbio, Homburg/S.
  • Christina Körbel - Universität des Saarlandes, Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Homburg/S.
  • Michael Menger - Universität des Saarlandes, Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Homburg/S.
  • Bernhard Schick - Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod191

doi: 10.3205/16hnod191, urn:nbn:de:0183-16hnod1911

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Linxweiler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei fast 50% der Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC) finden sich zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Halslymphknotenmetastasen, was die Prognose verschlechtert und eine Intensivierung der Therapie erfordert. In unseren in vitro- und in vivo- Untersuchungen beschäftigen wir uns mit dem Einfluss des SEC62-Gens auf die Tumormetastasierung und Möglichkeiten, dieses Gen als therapeutische Zielstruktur zu nutzen.

Methoden: Die SEC62-Expression wurde immunhistochemisch an 100 HNSCC-Gewebeproben untersucht und mit klinischen Daten korreliert. Eine SEC62-Überexpression und ein SEC62-knock-down wurden in HNSCC-Zellen durch eine Plasmid- bzw. siRNA-Transfektion induziert und der Einfluss auf die Zellmigration in verschiedenen Zellkultursystemen untersucht.

Ergebnisse: In den immunhistochemischen Analysen zeigte sich eine Überexpression des SEC62-Gens in >90% aller HNSCCs, wobei ein hoher SEC62-Expressionslevel mit einem signifikant kürzeren Überleben der Patienten einherging. Eine SEC62-Überexpression in HNSCC-Zellen führte zu einer Stimulation, ein SEC62-knock-down zu einer Hemmung der Zellmigration vermittelt über eine Beeinflussung der zellulären Calciumhomöostase. Mit dem Calmodulinantagonisten Trifluoperazin (TFP) ließ sich der Phänotyp eines funktionellen SEC62-knock-down in vitro imitieren.

Schlussfolgerungen: Eine SEC62-Überexpression ist entscheidend für die Metastasierung von HNSCCs und führt zu einer Verschlechterung der Prognose der Patienten. Mit TFP kann diese metastasierungs-stimulierende Wirkung von SEC62 in vitro antagonisiert werden. Ob TFP auch in vivo die lymphogene und hämatogene Metastasierung von HNSCCs unterdrücken kann, wird derzeit in entsprechenden Tiermodellen untersucht.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.