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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Empfehlung zum Monitorieren freier mikrovaskulärer Transplantate bei Tumorpatienten im Kopf- Halsbereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Rita Ligaszewski - EVK Düsseldorf, Düsseldorf
  • Maximilian Reiter - LMU München, München
  • Ulrich Harréus - EVK Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod190

doi: 10.3205/16hnod190, urn:nbn:de:0183-16hnod1901

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Ligaszewski et al.
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Gliederung

Text

Mikrovaskulär anastomosierte Transplantate gehören heute vielerorts zum Standardrepertoire in der rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie. Die am meisten gefürchtete Komplikation ist der Verlust des Transplantats. Hierfür sind meistens venöse, seltener arterielle Thrombosen verantwortlich. Werden diese früh genug erkannt, kann durch eine Revisionsoperation das Transplantat in >50% der Fälle gerettet werden. Damit die Komplikationen rechtzeitig erkannt werden, stehen verschiedene Techniken zur Überwachung zur Verfügung.

Bis dato herrscht weltweit kein eindeutiger Konsens darüber, wie lange das oft zeit- und personell aufwendige Monitorieren sinnvoll ist. Auch die hierbei verwendeten Methoden sind in verschiedenen Zentren sehr unterschiedlich.

In einer retrospektiven Untersuchung evaluierten wir bei über 450 Tumorpatienten der HNO Klinik der LMU München und des EVK Düsseldorf, in welchem Zeitraum die meisten Komplikationen auftraten und in welchem postoperativen Zeitfenster Revisionsversuche erfolgreich durchgeführt werden konnten.

In der Auswertung zeigte sich, dass die meisten Thrombosen venöser Genese sind und innerhalb der ersten drei Tage auftreten. Bei der Revision dieser Komplikation ist das Überleben des Transplantats hoch. Je später jedoch das Transplantat kompromittiert ist (>72 Stunden), desto unwahrscheinlicher wird ein Erfolg der Revision. Für das Monitorieren wurden Hautmonitore, Doppleruntersuchungen und konventionelle klinische Lappeninspektionen eingesetzt und erfolgten stündlich. Das Transplantatüberleben lag gesamt bei >97%.

Die Resultate bestätigen die Relevanz des engmaschigen Monitorierens für den Zeitraum von 72 Stunden postoperativ. In diesem Zeitraum können Revisionseingriffe mit guten Erfolgsaussichten für das Transplantatüberleben durchgeführt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.