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87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Charakterisierung Tumor-assoziierter B-Zellen in Kopf-Hals-Karzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Axel Lechner - Univ. HNO-Klinik, Köln
  • Hans Schlößer - Cologne Interventional Immunologie, Uni Köln, Köln
  • Sacha Rothschild - Univ. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Christian Hübbers - Univ. HNO-Klinik, Köln
  • Martin Thelen - Cologne Interventional Immunologie, Uni Köln, Köln
  • Alexander Shimabukuro-Vornhagen - Cologne Interventional Immunologie, Uni Köln, Köln
  • Dirk Beutner - Univ. HNO-Klinik, Köln
  • Michael Bergwelt-Baildon - Cologne Interventional Immunologie, Uni Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod187

doi: 10.3205/16hnod187, urn:nbn:de:0183-16hnod1870

Veröffentlicht: 30. März 2016

© 2016 Lechner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Dem Immunsystem kommt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung, aber auch dem Progress maligner Erkrankungen zu. Welche Rolle B-Zellen hierbei spielen, ist bisher nur unzureichend geklärt. Es wird vermutet, dass es, abhängig beispielsweise von der Zusammensetzung des B-Zell-Infiltrats, zu einer Inhibition oder Förderung des Tumorwachstums durch B-Zellen kommt. Ziel dieser Studie ist eine detaillierte phänotypische Charakterisierung des B-Zell-Infiltrats in Kopf-Hals-Karzinomen als ein erster Schritt zu einem besseren Verständnis der Funktion Tumor-assoziierter B-Zellen.

Methoden: Tumorfrischgewebe wurde prätherapeutisch von Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom entnommen (n=32), unmittelbar in eine Einzelsuspension überführt und durchflusszytometrisch analysiert. Zusätzlich wurden Proben von Blut und Normalgewebe der Patienten sowie Blutproben von gesunden Spendern untersucht.

Ergebnis: Die Analyse umfasste Plattenepithelkarzinome verschiedenster Lokalisationen des oberen Aerodigestivtrakts. Die meisten dieser Tumoren enthielten ein B-zelluläres Infiltrat, welches in 14 der 32 Proben stark ausgeprägt war. Die Subcharakterisierung dieses Infiltrats zeigte insbesondere einen erhöhten Anteil an aktivierten B-Zellen, Antigen-präsentierenden B-Zellen, Plasmablasten/-zellen und B-Gedächtniszellen. HPV-assoziierte Karzinome wiesen signifikant öfter ein ausgeprägtes B-Zell-Infiltrat auf.

Schlussfolgerung: Die Charakterisierung des B-Zell-Infiltrats von Kopf-Hals-Karzinomen weißt auf einen aktiven, Antigen-erkennenden Phänotyp und eine spezifische Effektor-B-Zell-Antwort hin. Vor allem HPV-positive Tumoren scheinen eine ausgeprägte Immunogenität aufzuweisen. In funktionellen Analysen soll nun die Möglichkeit B-Zell-gerichteter Therapiemöglichkeiten evaluiert werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.